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Wirtschaft: Sanofi will bei Aventis-Übernahme Produkte abgeben Konkurrent Glaxo an Präparaten und Fabriken interessiert

(ali). Der französische Pharmakonzern SanofiSynthélabo bereitet weiter die Übernahme des Wettbewerbers Aventis vor, auch wenn der Ausgang des Übernahmekampfes nach wie vor unsicher ist.

(ali). Der französische Pharmakonzern SanofiSynthélabo bereitet weiter die Übernahme des Wettbewerbers Aventis vor, auch wenn der Ausgang des Übernahmekampfes nach wie vor unsicher ist. Am Dienstag teilte Sanofi mit, zwei seiner Blutverdünnungsmedikamente, Arixtra und Fraxiparine, inklusive deren Produktionsstätte an den britischen Pharmakonzern Glaxo-SmithKline für 453 Millionen Euro in bar verkaufen zu wollen. Bedingung für das Geschäft ist jedoch, dass die Aventis-Übernahme gelingt.

Mit dem geplanten Verkauf der beiden Medikamente und deren Produktion will Sanofi den amerikanischen und europäischen Wettbewerbsbehörden entgegenkommen. Denn Sanofi befürchtet, dass die Wettbewerbshüter in einigen Therapiebereichen eine zu starke Marktstellung des fusionierten Pharmakonzerns feststellen und daher die geplante Übernahme verbieten könnten.

Sanofis Blutverdünnungsmittel Fraxiparine (Umsatz 2003: 319 Millionen Euro) zielt auf den gleichen Therapiebereich wie das Erfolgsmittel Lovenox, mit dem Aventis vergangenes Jahr 1,66 Milliarden Euro umsetzte. Das Mittel Arixtra ist in den USA bereits zugelassen, um nach Knieoperationen Blutgerinnsel zu verhindern. Sanofi hat Forschungen betrieben, um das Mittel (Umsatz 2003: 24 Millionen Euro) auch in anderen Therapiebereichen einsetzen zu können. Mit dem Verkauf der Medikamente soll auch die Produktionsstätte in Notre-Dame de Bondeville mit 650 Mitarbeitern den Besitzer wechseln.

Bei der Übernahmeschlacht richten die Finanzmärkte ihr Augenmerk weiter auch auf die französische Regierung. Hier haben am Wochenende Äußerungen des neuen Industrieministers Patrick Devedjian für Aufregung gesorgt: Dieser hatte gefordert, die Regierung solle sich neutral verhalten. Daraufhin legte die Aventis-Aktie zu, in der Hoffnung, der Schweizer Pharmakonzern Novartis könnte doch noch ein Gegenangebot für Aventis vorlegen. Als eine Bedingung für eine Offerte hatte Novartis gefordert, dass die französische Regierung sich neutral verhält.

Gestern jedoch bekräftigte das Presseamt von Premierminister Jean-Pierre Raffarin, dass der Regierungschef seine Haltung nicht geändert habe und er „sehr aufmerksam bleibt in Bezug auf das nationale und strategische Interesse der beiden Unternehmen“. Raffarin hatte sich mehrmals gegen eine Übernahme von Aventis durch Novartis ausgesprochen mit der Begründung, Frankreich müsse im Kampf gegen den Bio-Terror wichtiges Impfstoff-Know-how im Land behalten.

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