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Wirtschaft: SAP und Google rücken zusammen

Softwarehersteller verstärkt Zusammenarbeit mit US-Konzern / Firmen investieren mehr

Berlin - Unternehmen investieren derzeit kräftig in neue Software zur Steuerung ihrer betrieblichen Abläufe. Das sorgt für gute Geschäfte bei SAP. „Im Ergebnis können wir eine große Kundennachfrage verzeichnen“, sagte SAP-Co- Chef Jim Hagemann Snabe. Das Unternehmen habe seine Strategie zum richtigen Zeitpunkt auf Innovationen ausgerichtet und profitiere nun vom Wachstum in den neuen Geschäften. Europas größter Softwarekonzern hob deswegen bei der Vorlage der Quartalszahlen seine Prognose für das Gesamtjahr leicht an. Das Umsatzplus aus dem Geschäft mit Software und Wartung soll 2011 „am oberen Ende der Spanne“ zwischen zehn und 14 Prozent liegen. Am Mittwoch kündigte SAP zudem eine engere Kooperation mit dem Internetkonzern Google an.

SAP ist Weltmarktführer bei Firmensoftware. Zu den Kunden, die ihre Prozesse mit SAP-Software steuern, gehören unter anderem der Computerbauer Apple, der Modekonzern Hugo Boss sowie der Tiernahrungshändler Fressnapf.

Finanzchef Werner Brandt sieht SAP im harten Wettbewerb mit den US-Konkurrenten Oracle und Microsoft auf gutem Weg, um bis 2015 wie geplant mindestens 20 Milliarden Euro Umsatz und eine operative Marge von 35 Prozent zu erwirtschaften. SAP hat bei der Rendite Nachholbedarf, da die US-Wettbewerber weit profitabler wirtschaften.

Lässt man Wechselkurseffekte unberücksichtigt, dann stiegen die Erlöse aus Softwareverkäufen und Wartung im zweiten Quartal um 20 Prozent auf 2,59 Milliarden Euro. Dabei konnte SAP in allen Regionen zulegen: Allein die Softwareerlöse stiegen in Europa um 36 Prozent, in den USA und Asien jeweils um 35 Prozent. Alles in allem setzte SAP 3,3 Milliarden Euro um, ebenfalls ein Plus von 20 Prozent. Das Betriebsergebnis legte – ohne Wechselkurseffekte – um 26 Prozent auf 1,02 Milliarden Euro zu. Die operative Marge lag bei 30,8 Prozent.

Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 703 Millionen Euro. Die Zahlen waren damit besser, als von Börsenexperten erwartet. Die SAP-Aktie legte um 1,2 Prozent auf 44,02 Euro zu.

Künftig wollen SAP und Google Firmensoftware mit Anwendersoftware wie Google Maps und Google Earth zusammenführen. Unternehmensdaten sollen durch die Kombination standortbezogener SAP-Funktionen mit interaktiven Karten sowie Satelliten- und Luftbildern von Google zum ,Leben erweckt’ werden, teilte SAP mit. Kunden könnten dann ihre Transaktionen in einen geographischen Kontext einbetten und einen Überblick über globale, regionale und lokale Trends gewinnen. Unternehmen jeder Größe könnten mit Google schnell große Mengen an geographischen Daten verarbeiten und erhielten dadurch einen besseren Überblick über ihre Geschäfte, schreibt SAP. Als ein Anwendungsbeispiel nennt das Unternehmen eine Hypothekenbank, die die Risikobewertungen ihres Darlehensportfolios durchführen könne, indem sie unter anderem Informationen über Zwangsvollstreckungen über Google Maps mit den Standorten in Zusammenhang bringt, wo bisher Kredite vergeben wurden.

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