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Saubere Leitung: Telekom will Spione aussperren

Spezielle Konzepte für den Mittelstand.

Die Deutsche Telekom will Unternehmen besser vor Wirtschaftsspionage und anderen Bedrohungen aus dem Internet schützen. Der Konzern arbeite an einer technischen Lösung unter dem Schlagwort „Clean Pipe“ („saubere Leitung“), die sich speziell an mittelständische Unternehmen richte, sagte ein Telekom-Sprecher am Montag in Bonn am Rande einer Internet-Sicherheitskonferenz. Die Lösung solle dafür sorgen, dass auch bei Mittelständlern „ein Schutzniveau aufgebaut werden kann, das sich bislang nur Großkonzerne leisten können“.

Mit „Clean Pipe“ übernehme die Telekom für mittelständische Unternehmen Aufgaben, die bei Großunternehmen Spezialisten erledigten, sagte der Sprecher. Derzeit werde „Clean Pipe“ in einer Pilotphase von zwei mittelständischen Unternehmen getestet. Ein Termin für einen Verkaufsstart sei noch nicht bekannt.

Auf der Konferenz hat Telekom-Chef René Obermann die Internet-Überwachung durch den US-Geheimdienst NSA als freiheitsfeindlich kritisiert. „Freiheit bedeutet auch, ein gewisses Maß an Unsicherheit zu tolerieren“, sagte Obermann am Montag in Bonn. Er eröffnete den 2. Cybersecurity Summit, der von der Münchner Sicherheitskonferenz und der Deutschen Telekom veranstaltet wird. Er sprach sich für eine Neuverhandlung der Datenschutzabkommen mit den USA aus. „Dem ,Safe-Harbor’-Abkommen wurde die Geschäftsgrundlage entzogen. Es muss neu verhandelt werden“, sagte Obermann. Er regte einen sicheren Datenraum in der EU ohne Großbritannien an. Dem Land wird wie den USA ein Ausspionieren der EU-Partner vorgeworfen. Man müsse auch über ein Schengen-Routing und eine Schengen-Cloud nachdenken, sagte er. Damit wäre Großbritannien trotz des EU-Binnenmarktes in zentralen IT-Wirtschaftsbereichen außen vor. AFP/dpa

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