zum Hauptinhalt

Wirtschaft: SBC kauft AT&T

Telefonkonzern übernimmt frühere Mutterfirma

New York Die US-Telefongesellschaft SBC Communications kauft für 16 Milliarden Dollar (12,3 Milliarden Euro) ihren früheren Mutterkonzern AT&T. Das Hauptmotiv für den Kauf sei das weltweit größte Telekommunikationsnetz, das AT&T betreibt sowie die drei Millionen Geschäftskunden rund um den Globus, sagten Analysten. SBC-Chef Edward Whitacre sprach von einer „großartigen Kombination“. Finanziert wird der Kauf mit SBC-Aktien im Wert von 15 Milliarden Dollar und einer Sonderdividende von einer Milliarde Dollar. Die Transaktion soll vor Mitte 2006 abgeschlossen sein.

Durch den Kauf würde SBC nach eigenen Angaben vor dem Konkurrenten Verizon die größte Telefongesellschaft der USA mit einem Umsatz von 71 Milliarden Dollar. Größer wäre dann nur noch der japanische NTT-Konzern. Die Übernahme der vor 125 Jahren gegründeten AT&T könnte zu einer Konsolidierungswelle unter den restlichen großen Mitspielern in der Branche führen, sagten US-Analysten. „Auswirkungen auf den deutschen Markt erwarte ich nicht“, sagte ein Analyst aus Frankfurt.

SBC hat 52 Millionen Kunden im Südwesten, Westen und Mittelwesten der USA . Zusätzlich kontrolliert SBC 60 Prozent des Mobilfunkanbieters Cingular Wireless mit 49 Millionen Kunden. Der ehemalige Monopolist AT&T, auch Bell System genannt, war 1984 von den Kartellbehörden zerschlagen worden. Daraus entstanden sieben Gesellschaften, eine war SBC. Sie stieg zur größten Nachfolgegesellschaft auf. Der Kauf von AT&T dürfte nun angesichts der Tragweite genau von den US-Wettbewerbsbehörden unter die Lupe genommen werden. pf

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false