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Wirtschaft: Schering: Berliner Konzern korrigiert Jahresprognose nach oben - Starke Zuwachsraten in den ersten sechs Monaten

Der Berliner Schering-Konzern hat nach guten Ergebnissen im zweiten Quartal die Umsatz- und Gewinnerwartungen für das Geschäftsjahr 2000 auf 20 Prozent hochgeschraubt. Bisher war der Konzern von einem 15-prozentigen Wachstum ausgegangen.

Der Berliner Schering-Konzern hat nach guten Ergebnissen im zweiten Quartal die Umsatz- und Gewinnerwartungen für das Geschäftsjahr 2000 auf 20 Prozent hochgeschraubt. Bisher war der Konzern von einem 15-prozentigen Wachstum ausgegangen. Das Betriebsergebnis werde aufgrund zusätzlicher Marketingaufwendungen für die Einführung neuer Produkte voraussichtlich nicht im selben Umfang wachsen wie Umsatz und Gewinn, teilte der Pharmakonzern am Donnerstag in Berlin mit. In der Pflanzenschutzsparte Aventis Crop-Science, an der Schering mit 24 Prozent beteiligt ist, rechnet das Unternehmen nach Abzug der Integrationskosten zum ersten Mal mit einem leicht positiven Ergebnis.

Im ersten Halbjahr steigerte Schering den Umsatz um 26 Prozent auf 2,2 Millionen Euro. Die Umsatzsteigerung ist vor allem auf Mengensteigerungen zurückzuführen, wobei insbesondere die Entwicklung auf dem US- und dem japanischen Markt für Dynamik sorgte. Begünstigt wurde das gute Ergebnis durch die Stärke des Dollar und des Yen. Noch höher fiel die Steigerung beim Betriebsergebnis aus, das sich um fast ein Drittel auf 361 Millionen Euro (707,6 Millionen Mark) erhöhte. Den Gewinn vor Steuern konnte der Konzern in den ersten sechs Monaten des Jahres um 31 Prozent auf 390 Millionen Euro steigern. Der Gruppengewinn kletterte 24 Prozent auf 209 Millionen Euro. Die Börse honorierte die Zahlen: Der Kurs der Schering-Aktie stieg zur Kasse um 1,30 Punkte auf 64,20 Euro.

Positive Ergebnisse brachte auch das Auslandsgeschäft. Der USA-Umsatz stieg um 45 Prozent, davon entfielen 26 Prozent auf Mengensteigerungen. In den USA läuft das Geschäft nach Unternehmensangaben weiterhin "ausgezeichnet". In Japan steigerte das Unternehmen den Umsatz - bereinigt um Zukäufe - um mehr als ein Drittel. Auch in der Region Lateinamerika/Kanada konnte der Umsatz um 24 Prozent gesteigert werden. Das gute Halbjahresergebnis ist zu einem wesentlichen Teil auf den guten Verkauf des Multiple-Sklerose-Medikaments Betaferon zurückzuführen, der um 35 Prozent auf 289 Millionen Euro gesteigert werden konnte. Betaferon bleibt damit mit Abstand das umsatzstärkste Medikament des Berliner Pharmakonzerns. Davon entfielen 116 Millionen Mark auf den US-Markt und 150 Millionen Mark auf Europa. Schering bleibt damit nach eigenen Angaben Marktführer in Europa. Insgesamt stieg der Umsatz im Geschäftsbereich Therapeutika um 36 Prozent, bei Hormonpräparaten um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im Geschäftsbereich Diagnostika und Radiopharmaka steigerte Schering den Umsatz um ein Drittel.

Nach den guten Halbjahreszahlen kann Vorstandschef Giuseppe Vita gelassen in die Zukunft blicken. Vita, der seit 36 Jahren im Schering-Konzern arbeitet und seit elf Jahren dem Vorstand vorsteht, wird sich voraussichtlich nach der Hauptversammlung im 26. April 2001 zurückziehen. Als aussichtsreichste Nachfolger gelten Vertriebsvorstand Ulrich Köstlin, Forschungsvorstand Günter Stock und Personal-Vorstand Hubertus Erlen.

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