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Wirtschaft: Schering darf neues Hormon-Präparat in Europa verkaufen „Angeliq“-Zulassung treibt Aktienkurs des Pharmakonzerns

Berlin (pet). Die Nachricht, dass das ScheringProdukt Angeliq bald in Europa zugelassen wird, hat die Aktie des Berliner Pharmakonzerns am Dienstag um zeitweise mehr als zwei Prozent verteuert.

Berlin (pet). Die Nachricht, dass das ScheringProdukt Angeliq bald in Europa zugelassen wird, hat die Aktie des Berliner Pharmakonzerns am Dienstag um zeitweise mehr als zwei Prozent verteuert. Nach Angaben von Schering soll das Hormonersatzpräparat ab Herbst in allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union verkauft werden. Die Zulassung für den weltweit wichtigsten amerikanischen Markt steht noch aus. Schering rechnet bei dem Produkt drei Jahre nach Markteinführung mit jährlichen Umsätzen von 250 Millionen Dollar weltweit. Über die Umsatzerwartung in Europa gibt der Konzern keine Auskunft.

Angeliq war Ende 2002 zuerst in Holland zugelassen worden. Das Präparat soll Frauen in den Wechseljahren bei typischen Beschwerden wir Hitzewallungen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen helfen und wird als Pille verabreicht.

Die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA hatte die Zulassung von Angeliq dagegen im Oktober 2002 verweigert. Drei Monate zuvor war eine großangelegte US-Studie zu Nutzen und Risiken der Hormonersatztherapie vorzeitig abgebrochen worden. Bei den Frauen, die die Hormonersatzpräparate genommen hatten, war ein deutlich erhöhtes Risiko für Thrombosen, Schlaganfälle und Brustkrebs festgestellt worden. Das hatte auch den Schering-Kurs belastet. „Solange die Ursachen nicht klar identifiziert sind, bleibt eine gewisse Unsicherheit im Markt“, sagt Marcus Konstanti, Pharma-Analyst bei Sal. Oppenheim. „Es bleibt ein Stück Arbeit für Schering, Frauen davon zu überzeugen, dass der Nutzen das Risiko überwiegt.“ Ein Schering-Sprecher sagte, es sei noch nicht abzusehen, wann die US-Behörde die Zuteilung erteilen werde. „Die Verhandlungen laufen.“ Das Unternehmen hofft, die FDA durch einen Zusatznutzen des Präparates positiv zu beeinflussen. Nach einer neuen Schering-Studie kann Angeliq den Blutdruck senken.

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