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Wirtschaft: Schering ist besser als erwartet

Pharmakonzern wächst im ersten Quartal dank starker Hormonprodukte und Einsparungen

Berlin (pet). Mit überraschend guten Zahlen im ersten Quartal hat der Berliner Pharmakonzern Schering die Erwartungen der Analysten übertroffen. „Wir sind mit weniger Leuten kräftig gewachsen, wir sind in den USA kräftig gewachsen, und unsere Hormonsparte hat sich sehr gut gemacht“, sagte Konzernchef Hubertus Erlen am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. Wegen geänderter Bilanzregeln hat das Unternehmen auch die Gewinnerwartungen für das Gesamtjahr erhöht. Die Quartalsbilanz überzeugte auch die Börse: Die ScheringAktie setzte sich mit einem Plus von 4,16 Prozent auf 43,02 Euro weit an die Spitze des Dax.

Schering hatte in der Jahresbilanz Anfang April das Ziel bestätigt, bis 2006 eine Gewinnmarge (Verhältnis von Umsatz zu Betriebsergebnis) von 18 Prozent zu erreichen. Im vergangenen Jahr lag sie mit rund 14 Prozent unter dem Durchschnitt der Konkurrenten. Um dieses Ziel zu erreichen, kündigte Konzernchef Erlen die Einstellung und den Verkauf von Produkten sowie weitere Sparmaßnahmen an. Im Vorjahr war das Betriebsergebnis von Schering zum ersten Mal seit sieben Jahren geschrumpft.

Finanzchef Jörg Spiekerkötter sagte vor Analysten, für das Gesamtjahr seien 30 Millionen Euro für die Restrukturierung eingeplant. Details sollen im Juni bekannt gegeben werden. Zudem sollen bis zu 30 Stellen zusätzlich abgebaut werden. Bislang hatte Schering die Zahl 300 genannt.

Zu der guten Bilanz im ersten Quartal haben vor allem Hormonprodukte beigetragen. Der Umsatz mit der Antibaby-Pille Yasmin erhöhte sich (bereinigt um Währungseinflüsse) um 76 Prozent. Dagegen verkaufte sich der Hauptumsatzträger Betaferon, ein Mittel gegen Multiple-Sklerose, etwas schlechter als im Vorjahreszeitraum.

Im ersten Quartal stieg der Schering-Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um ein Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis lag nach Konzernangaben mit 221 Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Analysten hatten mit weniger gerechnet. Der Konzerngewinn erhöhte sich leicht um zwei Prozent auf 129 Millionen Euro.

Für das Gesamtjahr schraubte das Unternehmen die Gewinnerwartungen hoch. Erlen kündigte ein Betriebsergebnis von mehr als 663 Millionen Euro an. Bislang hatte Schering mit rund 620 Millionen Euro gerechnet. Grund sei eine Änderung von Rechnungslegungsvorschriften. Nach den neuen Regeln zur Bilanzierung müssten immaterielle Vermögenswerte (Goodwill, siehe Lexikon, Seite 18) nicht mehr abgeschrieben werden, so dass der Konzern beim Betriebsergebnis etwa 43 Millionen Euro mehr ausweisen werde, erklärte Erlen. Der Umsatz soll im mittleren einstelligen Bereich wachsen.

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