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Wirtschaft: Schering präsentiert sich in Höchstform

Gruppengewinn steigt um 23 Prozent / Optimismus für 1998 / Bilanz bald komplett in Euro BERLIN (dw).Berlins größter Chemie- und Pharmakonzern Schering präsentiert sich zu Beginn des neuen Geschäftsjahres in Höchstform.

Gruppengewinn steigt um 23 Prozent / Optimismus für 1998 / Bilanz bald komplett in Euro BERLIN (dw).Berlins größter Chemie- und Pharmakonzern Schering präsentiert sich zu Beginn des neuen Geschäftsjahres in Höchstform.In diesem Jahr erwartet das Unternehmen "einen hohen einstelligen Zuwachs bei Umsatz und Gewinn".Nach den erfreulichen ersten zwei Monaten des neuen Geschäftsjahres halte man eine Umsatzsteigerung auf 6,6 Mrd.DM für möglich, erklärte Finanzvorstand Klaus Pohle am Donnerstag.Laut Jahresbilanz, die Konzern-Chef Guiseppe Vita präsentierte, ist der Gewinn im vergangenen Jahr um 23 Prozent auf 446 Mill.DM gewachsen.Der Umsatz legte - bereinigt um Wechselkurse - um 13 Prozent auf 6,2 Mrd.DM zu.Damit kann der Hauptversammlung am 29.April eine um 0,50 DM auf 2,50 DM erhöhte Dividende vorgeschlagen werden.Schering könne damit trotz des Fusionsfiebers in der Branche eigenständig bleiben, zeigte sich Vita überzeugt.Gut gelaunt beschloß der Konzernchef seine Ausführungen mit dem Zitat eines Landsmannes: "Wie sagte Trappatoni? Ich habe fertig."Trotz der gerade gescheiterten Fusion der Pharmakonzerne Glaxo-Wellcome und SmithKline Beecham dreht sich die Gerüchteküche um eine mögliche feindliche Übernahme Scherings weiter.Noch am Donnerstag mußte der Schering-Vorstand auf eine im Internet herumgeisternde Meldung reagieren, wonach der Ludwigshafener Hoechst-Konzern nicht nur das Joint-venture Agrevo, sondern Schering gleich komplett schlucken wolle.Die eilige Nachfrage in der Hoechst-Zentrale wurde mit einem beruhigenden Fax beantwortet: "Daran ist nicht im entferntesten gedacht" zitierte Pohle sinngemäß die Antwort der Ludwigshafener.Dennoch will sich der Vorstand vor der Hauptversammlung den Rückkauf von Schering-Aktien im Wert von 500 Mill.DM genehmigen lassen.Die in der Bundesrepublik einmalige Maßnahme dient auch dem Zweck, eine feindliche Übernahme Scherings zu erschweren."Wir sind heute überzeugt, daß der beste Schutz vor Übernahmen vor allem die Zufriedenheit unserer Aktionäre ist", betonte Vita: "Wenn unsere Aktionäre zufrieden sind, dann haben sie kenen Grund, sich von ihren Aktien zu trennen".Daß sie zufrieden seien, zeige die jüngste Aktionärszählung: Demnach hat sich die Zahl der Schering-Aktionäre seit 1994 auf 78 000 mehr als verdoppelt.Eine alte Waffe zum Schutz gegen Übernahmen will Schering daher nun aus der Hand legen: Die seit 1937 geltende Stimmrechtsbeschränkung will der Vorstand abschaffen.Voraussetzung dafür seiaber, daß der Gesetzgeber den Rückkauf von rund 3 Millionen der 68 342 000 Schering-Aktien prinzipiell ermöglicht."Damit erhöht sich unsere Rentabilität, da sich durch die Einziehung der zurückgekauften Aktien unser Grundkapital verringert", erklärte Vita: "Für unsere Aktionäre wird sich der Wert ihres Schering-Investments erhöhen, und schließlich wollen wir ein Signal geben, daß wir unsere Aktie zumindest nicht für überbewertet halten."Doch auf die Hauptversammlung kommt noch mehr Arbeit zu: Wie Finanzvorstand Pohle ankündigte, wolle man von den Aktionären die Erlaubnis erbitten, ab dem 1.Januar 1998 die gesamte Buchführung des Konzerns auf Euro umzustellen.Gleichzeitig sollen die Nennwert-Aktien in Stückaktien umgewandelt werden.Besonders starkes Wachstum verzeichnete Schering in Lateinamerika (plus 15 Prozent), Frankreich (plus 15 Prozent) und Spanien (plus 23 Prozent).Ohne die Einberechnung der Akquisition Jenapharm stieg der Umsatz in Deutschland nur um ein Prozent.Das Geschäft in den asiatischen Tigerstaaten entwickle sich zufriedenstellend.Insgesamt habe die Asienkrise Schering nur rund 20 Mill.DM gekostet, erklärte Pohle.Stärkstes Zugpferd war der Bereich Fertilitätskontrolle und Hormontherapie.Dank der Unternehmenszukäufe Leiras und Jenapharm erwirtschaftet Schering in diesem Segment 34 Prozent des Umsatzes."Erfreulich" habe sich 40-prozentige Beteiligung an Agrevo entwickelt.Das Betriebsergebnis von Agrevo - dem weltweit zweitgrößten Pflanzenschutz-Konzern - stieg 1997 um 62 Prozent auf 314 Mill.DM.Das umsatzstärkste Einzelprodukt von Schering, das Multiple-Sklerose-Mittel Betaferon legte weltweit um 26 Prozent auf 671 Mill.DM zu.Einem Umsatzplus von 78 Prozent in Europa stand ein Rückgang von zehn Prozent in den USA gegenüber.Unter den neuen Beteiligungen könnte sich vor allem eine 20prozentige Beteiligung an Collateral als Renner erweisen.Das Unternehmen erforscht die Gentherapie für Herzerkrankungen."Wir haben die Hoffnung, einen biologischen Bypass zu entwickeln", erklärte Pohle.Bypass-Operationen nach Herz-Infarkten könnten überflüssig werden."Was das wirtschaftlich hieße, könne sie sich ja ausmalen", sagte Pohle.Im Deutschen Historischen Rathaus überreichte Bundeswirtschaftsminister Günther Rexrodt am Dienstag an insgesamt 16 Filmemacher den deutschen Filmpreis.Sechs Filme erhielten den ersten Preis, zehn davon den zweiten.Dem Film "Flash" von Thorsten Näfer wurde die besondere Ehre zuteil, den geladenen Gästen vorgeführt zu werden.Näfer hatte sich im Auftrag des Deutschen Verkehrssicherheitsrates mit dem Thema Drogen und Autofahren auseinandergesetzt und zeigte in seinem Mini-Techno-Musicalfilm, daß sich beides zusammen nicht verträgt.Damit belegte er in der Kategorie "Wirtschaft und Gesellschaft" den ersten Preis.Auch Alexander Scherer eroberte mit seinem Film "Augenblicke" - einem Unternehmensporträt der Firma Carl Zeiss - den ersten Preis in der Kategorie "Leistungen deutscher Unternehmen und Fachkräfte".Rexrodt würdigte zudem in sein Ansprache das 30jährige Jubiläum des Deutschen Wirtschaftsfilmpreises und hob die ökonomische Bedeutung der Branche hervor, die immerhin 1000 Produzenten hätte, die Wirtschaftsthemen einem breiten Publikum näherbringen wollten.Im Deutschen Historischen Rathaus überreichte Bundeswirtschaftsminister Günther Rexrodt am Dienstag an insgesamt 16 Filmemacher den deutschen Filmpreis.Sechs Filme erhielten den ersten Preis, zehn davon den zweiten.Dem Film "Flash" von Thorsten Näfer wurde die besondere Ehre zuteil, den geladenen Gästen vorgeführt zu werden.Näfer hatte sich im Auftrag des Deutschen Verkehrssicherheitsrates mit dem Thema Drogen und Autofahren auseinandergesetzt und zeigte in seinem Mini-Techno-Musicalfilm, daß sich beides zusammen nicht verträgt.Damit belegte er in der Kategorie "Wirtschaft und Gesellschaft" den ersten Preis.Auch Alexander Scherer eroberte mit seinem Film "Augenblicke" - einem Unternehmensporträt der Firma Carl Zeiss - den ersten Preis in der Kategorie "Leistungen deutscher Unternehmen und Fachkräfte".Rexrodt würdigte zudem in sein Ansprache das 30jährige Jubiläum des Deutschen Wirtschaftsfilmpreises und hob die ökonomische Bedeutung der Branche hervor, die immerhin 1000 Produzenten hätte, die Wirtschaftsthemen einem breiten Publikum näherbringen wollten.nasenase

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