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Schlichtungserfolg: Neuer Tarifkompromiss für Baugewerbe

Das Baugewerbe hat in einem zweiten Anlauf einen neuen Tarifkompromiss erreicht. Im Schlichtungsverfahren einigten sich Arbeitgeber und die Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt auf eine dreistufige Einkommenserhöhung innerhalb von zwei Jahren.

Berlin - Der als Schlichter eingesetzte Ex-Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) verkündete das Ergebnis am Samstagmorgen nach 21 Stunden Verhandlung. Die ursprüngliche vereinbarte Vertragslauflaufzeit von 12 Monaten wurde auf 24 Monate verlängert. Die erste Lohn- und Gehaltserhöhung im Volumen von 3,5 Prozent wird zum 1. Juni wirksam und damit einen Monat später als zunächst beschlossen. Für Westdeutschland einigten sich beide Seiten auf eine Anhebung des Mindestlohns im kommenden Jahr.

Eine Ende März gefundene Tarifeinigung war innerhalb der Zustimmungsfrist von mehreren Landesverbänden des Baugewerbes abgelehnt worden. Deshalb wurde die Schlichtung angerufen.

Dauerhaftes Einkommensplus von 3,1 Prozent

Der Schiedsspruch, dem alle Beteiligten zustimmten, sieht zum 1. Juni ein dauerhaftes Einkommensplus von 3,1 Prozent vor. Hinzu kommen eine auf zehn Monate befristete Anhebung um 0,4 Prozent. Darauf folgen zwei weitere Erhöhungen zum 1. April 2008 um 1,5 Prozent sowie nochmals um 1,6 Prozent zum 1. September 2008. In der zweiten und dritten Phase kommen jeweils 0,5 Prozent als befristeter Betrag hinzu.

Für die endgültige Annahme des Schlichtungsergebnisses gilt eine Frist bis zum 4. Juni. Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Thomas Bauer, sagte, er sei "sicher", dass der Kompromiss diesmal akzeptiert werde, weil alle Beteiligten am Tisch gesessen hätten, auch jene Landesverbände, die das erste Verhandlungsergebnis zurückgewiesen hatten.

"Große Planungssicherheit"

Clement hob die "große Planungssicherheit" hervor, die die längere Laufzeit mit sich bringe. Der IG-BAU-Vorsitzende Klaus Wiesehügel sagte, die Gewerkschaft habe ihr Ziel erreicht, dass die prozentuale Anhebung von 3,1 Prozent in diesem Jahr bestehen bleibt. "Mit dem Ergebnis können wir uns sehen lassen." (tso/dpa)

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