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Schließungspläne: Beschäftigte legen AEG-Werk lahm

Mit einem Warnstreik hat die Belegschaft seit dem frühen Mittwochmorgen das AEG-Hausgeräte-Werk in Nürnberg lahm gelegt. Mehrere 100 Arbeiter versammelten sich vor den Toren des von einer Schließung bedrohten Werks.

Nürnberg - Die Protestaktion soll 24 Stunden dauern. Der zweite Vorsitzende der IG Metall, Berthold Huber, drohte dem schwedischen AEG-Mutterkonzern Electrolux mit harter Gegenwehr im Fall einer Schließung, von der 1750 Beschäftigte betroffen wären. «Wir werden einen Käuferboykott der Electrolux-Produkte anzetteln», sagte er.

Electrolux will die Fertigung von Waschmaschinen und Geschirrspülern aus Kostengründen nach Polen verlagern. Eine Entscheidung über die Zukunft des Nürnberger Werks fällt voraussichtlich bei einer Sitzung des Electrolux-Aufsichtsrates am 24. Oktober. Huber sicherte den Beschäftigten die Solidarität der IG Metall zu. «Von Nürnberg wird ein Signal in die gesamte Republik ausgehen», sagte er. «Die Arbeitnehmer lassen sich nicht wie Opferlämmer zur Schlachtbank führen.»

Die AEG-Beschäftigten hatten sich zu millionenschweren Zugeständnissen an den Konzern bereit erklärt. «Die Schmerzgrenze ist erreicht», sagte Huber. Im Falle eines Schließungsbeschlusses will die Gewerkschaft einen Sozialtarifvertrag fordern. «Notfalls kommt es zur Urabstimmung und zum geordneten Arbeitskampf», sagte Bayerns IG Metall-Chef Werner Neugebauer.

Jürgen Wechsler von der IG Metall Nürnberg kündigte eine Auseinandersetzung an, «wie wir sie noch nicht erlebt haben». «Electrolux muss sich dann warm anziehen. Wir werden den Betrieb nicht besenrein übergeben.» Nürnbergs Oberbürgermeister Ulrich Maly (SPD) forderte den schwedischen Konzern zu Verhandlungen auf. «Wer für eine Schließung stimmt, trifft eine wirtschaftliche Fehlentscheidung», sagte er. ()

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