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Wirtschaft: Schmiergeldaffäre bei BMW zieht größere Kreise

Zwei weitere Zulieferer sollen bestochen haben - Manager erneut in Haft

München – Die Schmiergeldaffäre um einen ehemaligen Einkaufsleiter bei BMW weitet sich aus. Es bestehe der Verdacht, dass der Manager von Mitarbeitern zweier weiterer Zulieferbetriebe Beträge von insgesamt rund 370000 Euro erhalten habe, teilte die Staatsanwaltschaft München am Freitag mit. Im Gegenzug habe der 54Jährige die Firmen bei der Auftragsvergabe bevorzugt und ihnen Insider-Informationen weitergegeben. Der BMW-Mitarbeiter wurde erneut verhaftet.

Der ehemalige Einkaufs-Abteilungsleiter war bereits Ende Juli kurzzeitig verhaftet worden, nachdem erstmals Vorwürfe gegen ihn bekannt geworden waren. Damals stand der Manager unter dringendem Verdacht, mehr als 83000 Euro vom verantwortlichen Mitarbeiter eines Zulieferbetriebs bei Zwickau für die bevorzugte Auftragsvergabe erhalten zu haben. Bei einer neuerlichen Durchsuchungsaktion Ende September haben die Ermittlungsbehörden nun Unterlagen bei zwei Zulieferbetrieben in den bayerischen Orten Amberg und Vilsbiburg sowie in den Wohnungen der verantwortlichen Mitarbeiter sichergestellt. „Nach den bisherigen Ermittlungsergebnissen hat sich auch der neue Tatverdacht erhärtet“, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Christian Schmidt-Sommerfeld.

Neben dem BMW-Manager befänden sich nun drei weitere Beschuldigte in Haft. Sie hätten den Tatvorwurf bisher aber nicht eingeräumt. Schmidt-Sommerfeld betonte, bei den weiteren Verdächtigen handele es sich nicht um BMW-Mitarbeiter. Der Autokonzern und die betroffenen Zulieferfirmen hätten konstruktiv bei den Ermittlungen mitgewirkt.

Ein BMW-Sprecher sagte, der Konzern sei daran interessiert, den Fall möglichst schnell aufzuklären. Er betonte, dass es sich um einen Einzelfall handele und dass es nicht möglich sei, derartige Vorfälle völlig auszuschließen.

Gute Nachrichten konnte BMW am Freitag bei der Bekanntgabe der Absatzzahlen für September melden. Der Absatz stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat weltweit um 11,4 Prozent auf 131705 Fahrzeuge. Bei der Kernmarke BMW legte er um 13,5 Prozent zu. Zufrieden zeigte sich der Konzern vor allem mit dem neuen 3er. Beim Mini verzeichnete der Autobauer in den ersten neun Monaten ein Plus von 11,6 Prozent auf knapp 160000 Fahrzeuge. nic

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