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Wirtschaft: Schmiergeldaffäre weitet sich aus

Korruptionsring Netzwerk soll ABB erpreßt haben Hamburg (AP).Die Bestechungsaffäre bei VW zieht immer weitere Kreise: Die Braunschweiger Staatsanwaltschaft ermittelt einem "Spiegel"-Bericht zufolge gegen frühere VW-Manager nun nicht mehr nur wegen versuchter Erpressung, sondern auch wegen "Bildung einer kriminellen Vereinigung".

Korruptionsring Netzwerk soll ABB erpreßt haben Hamburg (AP).Die Bestechungsaffäre bei VW zieht immer weitere Kreise: Die Braunschweiger Staatsanwaltschaft ermittelt einem "Spiegel"-Bericht zufolge gegen frühere VW-Manager nun nicht mehr nur wegen versuchter Erpressung, sondern auch wegen "Bildung einer kriminellen Vereinigung".Die Volkswagen-Revision sei zudem einem weiteren Schmiergeldfall bei der spanischen Tochter Seat auf der Spur.Ein VW-Sprecher sagte am Wochenende, der Wolfsburger Konzern werde alle Hinweise "umgehend und gewissenhaft prüfen". Nach Informationen des Nachrichtenmagazins wird dem ehemaligen VW-Chefeinkäufer Jose Manuel Guttierrez und weiteren Managern vorgeworfen, im Zusammenhang mit der Schmiergeldaffäre eine kriminelle Vereinigung gebildet zu haben.Zudem habe der ehemalige Seat-Einkaufschef Jorge Alvarez seinen Posten wegen eines Korruptionsverdachts aufgeben müssen.VW habe den Grund der Kündigung bislang geheimgehalten.Offiziell habe Alvarez den Konzern Ende Januar verlassen, weil General Motors darauf bestanden habe, daß neben Einkaufs-Vorstand Jose Ignacio Lopez auch Alvarez gehen mußte.Bei Seat prüft die VW-Revision laut "Spiegel", ob sich der Lackieranlagenhersteller Eisenmann mit überhöhten Abrechnungen bei der spanischen VW-Tochter einen Teil des Geldes wieder hereinholte, das Eisenmann zuvor als Provision an die Briefkastenfirma Tymar in Liechtenstein gezahlt hatte.Zudem beschuldige General Motors seinen ehemaligen Vize-Präsidenten Hans Hüskes, einer der Hintermänner einer weiteren Briefkastenfirma zu sein.Hüskes selbst habe dies aber bestritten. Außerdem liege dem Nachrichtenmagazin ein Vertrag vor, in dem Tymar der Firma Industrieanlagen Schmidt GmbH im schwäbischen Affalterbach die Vermittlung von Aufträgen der Automobilindustrie versprochen habe, wenn das Unternehmen fünf Prozent Provision zahle.Die VW-Revision prüfe inzwischen auch, ob beim Bau des neuen Lastwagenwerks in Brasilien ebenfalls Schmiergeld gezahlt worden sei. Zu den Inhalten der Vorwürfe wollte der VW-Sprecher zunächst keine Stellung nehmen.Vergangenen Monat hatte das Blatt berichtet, daß VW-Manager den Anlagenbau- und Elektrokonzern Asea Brown Boveri (ABB) für einen Auftrag der VW-Tochter Skoda zu einer Schmiergeldzahlung in Höhe von 10 Mill.DM genötigt haben sollen.Daraufhin hatte der Konzern angekündigt, den Vorfall schnellstmöglich aufzuklären.

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