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Schmiergelder: Geständnisse in Siemens-Affäre

In der Siemens-Affäre haben nach Presse-Informationen sechs aktive und ehemalige Beschäftigte des Konzerns vor der Münchner Staatsanwaltschaft Geständnisse abgelegt. Auch ein Top-Manager will "umfassend" aussagen.

München - Die sechs Beschuldigten hätten zugegeben, schwarze Kassen in Liechtenstein, der Schweiz und Österreich installiert oder ermöglicht zu haben, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Mehrere der Beschuldigten hätten zudem eingeräumt, dass aus den schwarzen Kassen Schmiergeld in Länder in Europa, Asien, Afrika und Mittelamerika geflossen sei. Siemens-Angestellte sollen über das System von schwarzen Konten mehr als 200 Millionen Euro an Firmengeldern für Schmiergeldzahlungen abgezweigt haben, um Aufträge im Ausland zu ergattern.

Der frühere Finanzvorstand der Sparte Telekommunikation, Michael Kutschenreuter, werde zu den Vorwürfen "umfassend" aussagen, heißt es in der "SZ" weiter. Dies hätten die Anwälte Leonard Walischewski und Thilo Pfordte angekündigt. Kutschenreuter wolle sich an die Vorgaben von Konzernchef Klaus Kleinfeld halten, der "eine schonungslose Aufklärung" gefordert habe. Kutschenreuter ist der einzige Top-Manager, der wegen der Affäre bislang in Untersuchungshaft sitzt. Die Staatsanwaltschaft will über den weiteren Lauf der Ermittlungen frühestens am 20. Dezember informieren. Bis dahin sollen die Vernehmungen von Beschuldigten und Zeugen fortdauern. (tso/AFP)

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