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Wirtschaft: Schneller, höher, weiter – und billiger

Die Telekom will den Deutschen schnellere Datennetze näher bringen / 20 WM-Spiele live aufs Handy

Hannover - Die Deutsche Telekom will die Nutzung schneller Datendienste in Deutschland forcieren und hat dazu vor Beginn der Computermesse Cebit in Hannover Investitionen in neue Technik und Produkte angekündigt. „Wir investieren mit Haut und Haar in die Netze“, sagte Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke.

FUSSBALL AUF DEM HANDY

Als erster Mobilfunkanbieter hat T-Mobile das Recht erworben, 20 ausgewählte Spiele der Fußball-WM 2006 in Deutschland live auf dem Handy zu übertragen. Der Vertrag mit dem Rechtevermarkter Infront sei unterzeichnet, sagte T-Mobile-Chef René Obermann. Daneben werde es in Zusammenarbeit mit dem Abo-Sender Premiere auch Zusammenfassungen, Informationen und Expertenrunden für den Empfang auf mobilen Endgeräten geben. Wie teuer die Rechte waren, sagte Obermann nicht. Experten schätzen, dass es sich dabei um einen Betrag knapp unter sechs Millionen Euro handelt. Der Nutzer zahlt für „Mobile-TV“ ab Anfang April zwei Euro pro Tag oder 7,50 Euro im Monat für dann 14 TV-Kanäle inklusive der WM-Spiele.

TURBO FÜR UMTS

Zur Cebit nimmt die Telekom eine neue Übertragungstechnik (HSDPA) in Betrieb, die den schnellen mobilen Datenversand per UMTS noch fünfmal schneller macht. Auch andere Mobilfunkunternehmen in Europa sind gerade dabei, den Turbo für UMTS einzuschalten. Auch dort, wo UMTS in Deutschland noch nicht verfügbar ist, soll die Datenübertragung mit dem Einsatz einer weiteren Technik (Edge) ebenfalls schneller werden. „In Europa werden wir in diesem Jahr rund eine halbe Milliarde Euro in HSDPA/UMTS investieren“, sagte Obermann. Parallel werde das bestehende Netz weiter optimiert. In Deutschland werde T-Mobile 2400 neue UMTS-Standorte und 1200 neue herkömmliche Standorte errichten. Daneben kündigte Obermann weitere Preissenkungen und neue Tarife für die mobile Datenübertragung an.

DSL ÜBER SATELLIT

Die Festnetzgesellschaft T-Com investiert nicht nur in den Aufbau des bereits angekündigten superschnellen neuen Glasfasernetzes, sondern auch in die DSL-Technik. T-Com hat derzeit rund acht Millionen Anschlüsse geschaltet. „Wir werden erneut rund 200 Millionen Euro in den Ausbau von DSL investieren“, kündigte T-Com-Chef Walter Raizner an. Auch die Geschwindigkeit bei DSL soll steigen. Wettbewerber der Telekom bieten die schnelleren DSL-Anschlüsse schon an. Als weiteren Baustein der „Breitband-Offensive“ kündigte Raizner einen neuen Pauschaltarif für die Nutzung von DSL über Satellit an. Wenig verriet Raizner über das neue Telefon, mit dem man zu Hause über Festnetz oder Internet und unterwegs über Mobilfunk oder lokale Funknetze telefonieren kann. Es soll Ende Juni/Anfang Juli auf den Markt kommen. An den Tarifen werde noch gearbeitet.

WETTBEWERB UM DIE T-CITY

Als einen möglichen Treiber von breitbandigen Anwendungen hat die Telekom die Kommunen identifiziert. Telekom-Chef Ricke kündigte einen Wettbewerb an, zu dem die Telekom Städte zwischen 50 000 und 100 000 Einwohnern einlädt. „Die Städte sollen sich Gedanken machen, wie sie auf allen Ebenen die moderne Infrastruktur nutzen können“, sagte er. Beispiel: Die Vernetzung von Arztpraxen und Krankenhäusern. Die Telekom will dabei Ideen und Geld mitbringen. „Wir planen einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag in die Hand zu nehmen“, sagte Ricke. Ähnlich wie im T-Com-Haus in Berlin soll exemplarisch gezeigt werden, welche Lösungen moderne Kommunikationstechnik heute bieten kann. Ende des Jahres soll feststehen, welche Kommune T-City wird.

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