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Schnüffelskandal: Bespitzelung bei Telekom von ganz oben angeordnet

In der Spitzelaffäre der Telekom gerät die frühere Konzernleitung laut einem Zeitungsbericht stärker unter Druck. Der Auftrag sei von oberster Stelle ausgegangen, heißt es.

Ein Mitarbeiter der Abteilung Konzernsicherheit sei nach eigener Aussage vom ehemaligen Aufsichtsratschef Klaus Zumwinkel und dem früheren Vorstandschef Kai-Uwe Ricke persönlich beauftragt worden herausfinden, wer vertrauliche Informationen an Medien weitergegeben habe, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Dies gehe aus ihr vorliegenden internen Untersuchungsberichten des Konzerns hervor.

Der inzwischen inhaftierte Mann habe darüber "absolutes Stillschweigen" wahren müssen, auch gegenüber Vorgesetzten, heißt es weiter. Aus den internen Berichten gehe allerdings nicht hervor, ob Ricke und Zumwinkel mit ihm einzelne Ermittlungsmaßnahmen besprochen oder detaillierte Anweisungen gegeben hätten.

Die Staatsanwaltschaft Bonn untersucht seit dem Frühjahr 2008 den Schnüffelskandal. Nach Angaben der Ermittler hat das Unternehmen die Telefonverbindungsdaten von eigenen Aufsichtsräten, Betriebsräten und Journalisten, aber auch Dritten wie Verdi-Chef Frank Bsirske ausgespäht. Insgesamt ist von mindestens 55 Personen die Rede. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ein Dutzend Beschuldigte, darunter Ricke und Zumwinkel. (mhz/dpa)

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