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Wirtschaft: Schokolade wird teurer Ritter Sport

erhöht die Preise

Waldenbuch - Die steigenden Rohstoffkosten lassen auch die Preise für Ritter-Sport-Schokolade steigen. Die Tafeln des gleichnamigen Familienunternehmens aus Waldenbuch bei Stuttgart werden voraussichtlich bald um einige Cent teurer, sagt Unternehmenschef Alfred Ritter: „Wir werden nicht an Preiserhöhungen vorbeikommen. Die Rohstoffkosten sind gestiegen, aber auch die Personalkosten und die Energiepreise“, sagte Ritter. „Es wird ein paar Cent hochgehen.“ Derzeit koste eine 100-Gramm-Tafel im Laden zwischen 65 und 89 Cent.

Trotz des nachlassenden Appetits auf Tafelschokolade in Deutschland hat der Hersteller im ersten Halbjahr 2011 deutlich zugelegt. „Der Umsatz ist um etwa zehn Prozent auf mehr als 140 Millionen Euro gestiegen“, sagt Ritter. „Im Gesamtjahr rechnen wir mit einem Erlösplus im hohen einstelligen Prozentbereich.“ Unter dem Strich habe das Unternehmen in den ersten sechs Monaten schwarze Zahlen geschrieben.

Zuletzt hatte Ritter die Preise Anfang 2008 erhöht – und sich massiven Ärger mit den Kartellwächtern eingehandelt. Sie verdächtigen die Schwaben und einige Konkurrenten, Preise unerlaubt abgesprochen zu haben. Das Verfahren läuft noch. „Dass Anfang 2008 zeitgleich mehrere Hersteller die Preise erhöht haben, war nicht verwunderlich“, sagt Ritter dagegen. Die Rohstoffpreise seien damals stark gestiegen. Die Hersteller hätten mit dem Handel üblicherweise Einjahresverträge, in denen die Abgabepreise festgelegt seien - darum seien die Preiserhöhungen zeitgleich erfolgt.

Seine Schokolade will Ritter auch weiterhin nur in Deutschland herstellen. „Wir haben eine Produktion im Ausland schon einmal durchgespielt. Aber Schokolade ist ein Qualitätsprodukt. Zu denken, man kann das in Billiglohnländern besser machen, ist einfach falsch.“ Ritter hat rund 900 Mitarbeiter weltweit, 800 davon in Deutschland.

Dabei hätten die Deutschen seit einigen Jahren immer weniger Lust auf Tafelschokolade, sagt Ritter. „Der Nachteil ist, dass wir in Deutschland so wenige Kunden haben. Es sind fünf Handelsunternehmen, die zu über 80 Prozent bestimmen, was im Laden liegt, und die machen gewaltig Druck auf die Preise.“ Die größten Konkurrenten des Unternehmens sind Kraft („Milka“), Ferrero („Kinderschokolade“) und Lindt & Sprüngli. Man wolle nun verstärkt im Ausland wachsen, sagt Ritter. Auch den Markt für Bioschokolade und fair gehandelte Kakaoprodukte wolle man „im Auge behalten“. dpa

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