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Wirtschaft: Schröder: "Die Fusion macht Sinn"

Gespräch mit dem Tagesspiegel BERLIN (mo).Niedersachsens Ministerpräsident Gerhard Schröder ist fest entschlossen die strategische Allianz von Bankgesellschaft Berlin und Norddeutscher Landesbank (NordLB) "unumkehrbar zu machen".

Gespräch mit dem Tagesspiegel

BERLIN (mo).Niedersachsens Ministerpräsident Gerhard Schröder ist fest entschlossen die strategische Allianz von Bankgesellschaft Berlin und Norddeutscher Landesbank (NordLB) "unumkehrbar zu machen".Eine Zusammenarbeit "bis hin zur Fusion" mache durchaus Sinn, sagte Schröder am Freitag gegenüber dem Tagesspiegel.Schröder, der am abend mit dem Regierenden Diepgen in Berlin zusammentreffen wollte, erklärte, die Tatsache sei dabei wichtiger als der Fahrplan.Die beiden Landeschefs vertreten die Mehrheitsaktionäre der beiden Institute.Berlin hält 56,8 Prozent an der Bankgesellschaft, Niedersachsen 40 Prozent an der NordLB.Obwohl man sich im Grundsatz einig ist, gibt es noch eine Vielzahl offener Fragen.Unklar ist insbesondere, in welchem Land welche Steuern nach einer Fusion bezahlt werden sollen.Zu dem Gespräch mit Diepgen war auch die Berliner Finanzsenatorin Fugmann-Heesing, die im Aufsichtsrat der Bankgesellschaft vertreten ist, eingeladen.Ursprünglich sollte am Freitag der Stratgegieausschuß zusammenkommen, dem neben den beiden Länderchefs auch die Vorstandsvorsitzenden der beiden Banken, Manfred Bodin von der NordLB und Wolfgang Rupf von der Bankgesellschaft Berlin, sowie der Präsident des Niedersächsischen Sparkassen- und Giroverbandes, Dietrich Hoppenstedt, angehören.Auf der Tagesordnung stand die Beratung der verschiedenen Wertgutachten.Insgesamt sind vier Wertgutachten erstellt worden.Beide Institute wurden vom US-Investmentbankhaus J.P.Morgan und der Wirtschaftsprüfer C & L Deutsche Revision AG analysiert.Außerdem erstellte Salomon Brothers im Auftrag der NordLB ein weiteres Gutachten und das Londoner Bankhaus Schroders eines im Auftrag des Berliner Senats.Ganz offensichtlich haben die unterschiedlichen Bewertungen der beiden Institute für neuen Gesprächsbedarf gesorgt.Den Berlinern, das heißt dem Senat, kommt es angesichts der prekären Finanzlage darauf an, daß der Aktienkurs der Bankgesellschaft nicht unnötig unter Druck gerät.Im Falle einer Einbeziehung der NordLB unter das Dach der Bankgesellschaft soll der öffentlich-rechtliche Anteil zusammen etwa 60 Prozent ausmachen, die restlichen 40 Prozent sollen freien Aktionären zur Verfügung stehen.Berlin könnte also seinen Aktienanteil deutlich reduzieren und Kasse machen.Voraussetzung bleibt freilich nicht nur Einvernehmlichkeit zwischen Hannover und Berlin.Auch die übrigen Gewährsträger müssen mitziehen.Doch die Sparkassen in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern haben bekanntlich ihre Bedenken.Der Lenkungsausschuß, eigens zum Gedankenaustausch auch für die Vertreter der Sparkassen eingerichtet, kommt am Montag wieder zusammen.

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