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Die LBB ist pessimistisch, was die Zukunft bringt.

© dapd

Schuldenkrise: Landesbank Berlin muss Ziele abschreiben

Die Schuldenkrise hinterlässt im Zahlenwerk der Landesbank Berlin (LBB) tiefere Spuren als erwartet. Der Ausblick des Instituts gibt wenig Anlass zum Optimismus.

Weil das sparkasseneigene Institut auch im dritten Quartal weitere Abschreibungen auf griechische Anleihen vornehmen musste, verabschiedet sich die LBB endgültig von ihrem früheren Ziel, 2011 den Gewinn des Vorjahres zu übertreffen.

„Die Staatsschuldenkrise und die damit verbundenen Entwicklungen an den Finanzmärkten haben uns das Ergebnis verhagelt“, räumte LBB-Chef Johannes Evers am Freitag ein. Angesichts der Beschlüsse des EU-Krisengipfels habe man die Vorsorge auf griechische Staatsanleihen nach ersten Wertberichtigungen im zweiten Quartal noch einmal um 20 Prozent auf 50 Prozent des Nominalwerts von 232 Millionen Euro aufgestockt. Ende Juni hatte die LBB ihr Nominalvolumen an Anleihen hoch verschuldeter Euro-Staaten mit insgesamt 7,4 Milliarden Euro beziffert.

Zwischen Juli und September verbuchte die Landesbank mit ihren rund 6000 Mitarbeitern operativ 125 Millionen Euro Verlust. Nach neun Monaten stehen 28 Millionen Euro Verlust (Vorjahr: 215 Millionen Gewinn) vor Steuern zu Buche. Im Gesamtjahr steuert die Bank, die anfangs noch gut durch die Krise zu kommen schien, nur noch ein ausgeglichenes Ergebnis an – nach 317 Millionen Euro Gewinn im Vorjahr.

Ähnlich wie bei der Commerzbank und anderen Geldhäusern verliefen die Geschäfte der LBB mit Privat- und Firmenkunden und bei der Immobilienfinanzierung profitabel, zum Teil aber schwächer als im Vorjahreszeitraum. Das Kapitalmarktgeschäft brachte hohe Verluste. Im Segment Private Kunden wurde das operative Ergebnis in den ersten neun Monaten auf 109 Millionen Euro gesteigert (Vorjahreszeitraum: 96 Millionen Euro). Im Firmenkundengeschäft lag der operative Gewinn mit 69 Millionen Euro knapp unter dem Vorjahreswert von 75 Millionen Euro. Bei der Immobilienfinanzierung verdiente die LBB operativ 128 Millionen Euro – 17 Millionen Euro weniger. Im Kapitalmarktgeschäft wurde aus einem Plus im Vorjahreszeitraum in Höhe von 138 Millionen Euro ein Minus in fast gleichem Umfang (132 Millionen Euro). Und die Landesbank bleibt pessimistisch: „Eine nachhaltige Entspannung ist angesichts der Lage in mehreren EU-Ländern und der sich abschwächenden Konjunktur nicht in Sicht“, teilte sie mit.

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