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Wirtschaft: Schulte-Hillen und ein halbherziges Dementi

Beim traditionellen Abendessen vor der BilanzPressekonferenz war es das Top-Thema: Gerd Schulte-Hillen, Aufsichtsratschef von Bertelsmann und Gruner + Jahr (G + J), gebe sein Amt ab, hieß es am Montagabend. Das Ausscheiden sei für Mitte 2003 geplant.

Beim traditionellen Abendessen vor der BilanzPressekonferenz war es das Top-Thema: Gerd Schulte-Hillen, Aufsichtsratschef von Bertelsmann und Gruner + Jahr (G + J), gebe sein Amt ab, hieß es am Montagabend. Das Ausscheiden sei für Mitte 2003 geplant. Käme es tatsächlich so, wäre dies ein alarmierendes Signal – dafür, dass die gesunde Streitkultur bei Bertelsmann nicht mehr existiere, raunt es aus der Führungsetage. Bertelsmann-Chef Gunter Thielen dementierte am Dienstag Schulte-Hillens Abgang: „Es steht keine Veränderung bevor.“ Er fügte hinzu: Zumindest gebe es „keine Aktivitäten von Seiten Bertelsmanns“. Schulte-Hillen gilt als Kritiker eines zu großen Einflusses der Mohn-Familie. Lässt sich aus Thielens Äußerung schließen, dass der 62-jährige Aufsichtsratschef, der in 19 Chefjahren bei G + J fünf bis sechs Milliarden Mark nach Gütersloh überwies und den Mutterkonzern so auf Distanz hielt, das Gerücht selbst lancierte? Mohns Umgang mit einst gefeierten Managern, sagen Vertraute, sei nicht besonders souverän. Dies könnte RTL-Chef Gerhard Zeiler zu denken geben, der zurzeit mit Lob überschüttet wird. usi

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