zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Schwache Konjunktur: Großunternehmen planen Entlassungen

Die schwache Konjunktur zwingt immer mehr Großunternehmen in Deutschland zum Arbeitsplatzabbau. Nach entsprechenden Hiobsbotschaften aus den USA reagieren nun auch immer mehr deutsche Unternehmen mit einer Verringerung ihrer Belegschaften auf die sinkende Nachfrage.

Die schwache Konjunktur zwingt immer mehr Großunternehmen in Deutschland zum Arbeitsplatzabbau. Nach entsprechenden Hiobsbotschaften aus den USA reagieren nun auch immer mehr deutsche Unternehmen mit einer Verringerung ihrer Belegschaften auf die sinkende Nachfrage. Großbetriebe planen für die kommenden Monate in Deutschland einen Abbau von rund 20 000 Arbeitsplätzen. Betroffen sind vor allem Mitarbeiter der Elektronik-Industrie. Als Folge der Börsenflaute durchforsten aber inzwischen auch Banken ihre Belegschaftslisten und schließen Filialen.

Der Elektronik-Konzern Siemens schließt derzeit nach Angaben von Konzern-Chef Heinrich von Pierer die Streichung von rund 10 000 Stellen nicht mehr aus. Allein bei der Chiptochter Infineon sollen 5000 Jobs wegfallen. Laut Branchenkreisen sind dabei auch Arbeitsplätze in deutschen Infineon-Werken in Gefahr. Der Siemens-Bauleiter-Spezialist Epcos will nach einem Gewinneinbruch in den kommenden Monaten 750 Arbeitsplätze streichen. Ein Stellenabbau über die bereits gemachten Ankündigungen hinaus werde derzeit geprüft, sagte am Freitag ein Siemens-Sprecher. Wie weit die Maßnahmen gehen sollen, sei noch nicht entschieden. Er dementierte einen Bericht der "Financial Times Deutschland", nach dem 5000 Stellen zusätzlich wegfallen sollten.

Betroffen von der schwachen Konjunktur für Hightech-Produkte sind nach eigenen Angaben auch der Computer-Konzern Hewlett-Packard und der Netzwerkausrüster Alcatel. Hewlett-Packard will sich weltweit von 6000 Mitarbeitern trennen, Alcatel von 14 000. Während bei Alcatel nach bisherigen Informationen wahrscheinlich keine Mitarbeiter in Deutschland von einem Job-Verlust bedroht sind, will Hewlett-Packard die Auswirkungen des Arbeitsplatz-Abbaus auf deutsche Fertigungsstätten erst in den nächsten Wochen bekannt geben. Aber auch in der klassischen Industrie ist der seit Jahren anhaltende Schrumpfungsprozess noch nicht abgeschlossen. So will der schwedisch-schweizerische Elektrotechnik-Konzern ABB weltweit 12000 Stellen streichen - wo, sei noch unklar, heißt es aus dem Unternehmen. Beschlossene Sache ist hingegen die Verlagerung der Fernseh-Produktion und damit der Abbau von rund 1300 Arbeitsplätzen beim Unterhaltungs-Elektronik-Konzern Grundig. Beim Ludwigshafener Chemie-Konzern BASF wiederum steht die Schließung von weltweit zehn Standorten und 14 weiteren Produktionsanlagen fest.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false