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Fahrräder werden teurer.

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Schwacher Euro: Fahrräder werden teurer

2014 wurden 2,8 Millionen Räder verkauft – der schwache Euro treibt die Preise für importierte Modelle. Doch im vergangenen Jahr übertraf die Fahrradbranche beim Verkauf von E-Bikes ihre eigenen Erwartungen.

Berlin - Der schwache Euro macht Fahrräder teurer. „Bei den Preisen wird sich dieses Jahr etwas tun“, sagte Thomas Kunz, Geschäftsführer des Deutschen Zweiradhandels (VDZ), am Mittwoch in Berlin. Angesichts des hohen Anteils importierter Räder (44 Prozent) und Komponenten werde es „wahrscheinlich zu fühlbaren Preissteigerungen“ kommen. Der Euro-Kurs ist massiv gesunken. Die in Euro umgerechneten Preise für Waren aus dem Nicht-Euro-Raum sind deshalb gestiegen. Im vergangenen Jahr wurden fast 2,8 Millionen Fahrräder importiert, etwa die Hälfte aus der EU, vor allem aus Polen. Größter Lieferant war nach Angaben des Zweirad-Industrieverbandes ZIV Kambodscha mit einem Anteil von 19 Prozent. Unter dem Strich wuchs der Fahrradbestand in Deutschland um eine Million auf 72 Millionen. Insgesamt wurden 2014 in Deutschland 4,1 Millionen Fahrräder und Elektrobikes verkauft, das waren 7,9 Prozent mehr als 2013. Weil das Wetter schon im März schön war, konnten die Händler früh ihre Läger räumen und neue Modelle verkaufen. Am beliebtesten waren dabei Trekking- und Cityräder sowie Urbanbikes. 2013 waren die Verkaufszahlen wegen einer verregneten Saison gesunken. Im Schnitt kostete ein Fahrrad im vergangenen Jahr 528 Euro, wobei der ZIV alle Vertriebswege auswertet, den Fachhandel, die Discounter und das Internet. Die Branche erzielte einen Umsatz von knapp 2,2 Milliarden Euro. Rechnet man Teile, Zubehör und Werkstattleistungen hinzu, kommen Erlöse in der Größenordnung von vier bis fünf Milliarden Euro zusammen.

Jedes zehnte in Deutschland verkaufte Rad ist inzwischen ein E-Bike. Im vergangenen Jahr übertraf die Fahrradbranche beim Verkauf ihre eigenen Erwartungen, wie ZIV-Geschäftsführer Siegfried Neuberger sagte. 480 000 Stück seien im vergangenen Jahr verkauft worden, 70 000 mehr als 2013. Auch jüngere Käufergruppen seien an E-Bikes interessiert. Die Gründe für die Beliebtheit der E-Bikes sind laut ZIV unter anderem auch die weiterentwickelten Batterie- und Antriebssysteme. Henrik Mortsiefer

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