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Wirtschaft: Schweden planen Einstieg bei Herlitz

Verhandlungen mit Esselte offenbar kurz vor dem Abschluss

Berlin (dr). Die Übernahme des Berliner Papier und Schreibwarenherstellers Herlitz durch den schwedischen Esselte-Konzern steht offenbar kurz bevor. Bankenkreise bestätigten am Mittwoch einen Bericht der „Financial Times Deutschland“, wollten aber keinen Zeitpunkt für einen Vertragsabschluss nennen. Es werde auch noch mit weiteren Interessenten gesprochen, hieß es.

Derzeit halten die Banken – allen voran die Deutsche Bank und die Hypo-Vereinsbank – insgesamt rund 67 Prozent an dem Berliner Traditionsunternehmen. Nach einem Investor wird bereits seit längerem gesucht. Ein Einstieg des Schreibgeräteherstellers Pelikan scheiterte nach längeren Verhandlungen. Die Finanzierungszusagen für Herlitz reichen nur noch bis in das kommende Jahr. Mit der Suche nach einem neuen Eigentümer ist die Tochter der Münchener Hypo-Vereinsbank, die HVB Consult, beauftragt worden.

Gespräche mit Esselte wurden bereits vor rund einem Jahr von dem damaligen Insolvenzverwalter, der Berliner Rechtsanwaltskanzlei Peter Leonhardt&Partner begonnen. Esselte sei sicherlich ein interessanter Bewerber. Sollte es zu einem Einstieg der Schweden kommen, sei dies sehr zu begrüßen, hieß es aus der Kanzlei. Die lange Verhandlungsdauer wurde von Beobachtern mit dem inwischen erfolgten Eigentümerwechsel bei Esselte erklärt und fehlenden Bilanzzahlen bei Herlitz.

Der Vorstand von Herlitz wollte die Gespräche nicht bestätigen. Eine Unternehmenssprecherin erklärte lediglich, „zur langfristigen Absicherung der Marktposition werden Gespräche mit strategischen Investoren und mit Finanzinvestoren geführt“. Mit einem Ergebnis sei innerhalb dieses Jahres, spätestens aber zu Beginn des kommenden Jahres zu rechnen. Keine Aussage machte die Sprecherin zur Anzahl oder zur Herkunft potenzieller Investoren. Aus Kreisen der Belegschaft hieß es, ein Einstieg der Schweden sei wünschenswert, besonders weil es sich um einen strategischen Investor und nicht nur um einen Finanzinvestor handeln würde.

Nach der erfolgreich abgewickelten Insolvenz konnte Herlitz für das vergangene Jahr einen Umsatz von 376 Millionen Euro und einen Gewinn vor Steuern von drei Millionen Euro ausweisen. Ende des vergangenen Jahres beschäftigte der Konzern knapp 3100 Mitarbeiter.

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