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Wirtschaft: Schweizer Fluggesellschaft nennt Resultat dennoch erfreulich

Trotz eines Gewinneinbruchs von fast 25 Prozent hat der Schweizer Flugkonzern SAirGroup nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr ein insgesamt "doch erfreuliches Resultat" erzielt. Zwar sank der Reingewinn im Vergleich zum Vorjahr um 24,4 Prozent auf 273 Millionen Franken, umgerechnet rund 170 Millionen Euro.

Trotz eines Gewinneinbruchs von fast 25 Prozent hat der Schweizer Flugkonzern SAirGroup nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr ein insgesamt "doch erfreuliches Resultat" erzielt. Zwar sank der Reingewinn im Vergleich zum Vorjahr um 24,4 Prozent auf 273 Millionen Franken, umgerechnet rund 170 Millionen Euro. Doch angesichts der weit massiveren Rückgänge bei den anderen europäischen Gesellschaften habe sich die SAirGroup gut gehalten, sagte Konzernchef Philippe Bruggisser am Montag in Oerlikon bei Zürich.

Bruggisser verwies darauf, dass der Gewinnrückgang bei anderen Fluggesellschaften 1999 von Analysten auf 60 Prozent beziffert werde. "Bei gesteigertem Umsatz blieben wir hinter den Erwartungen zurück, müssen aber den Industrievergleich nicht scheuen", erklärte er. Der Umsatz der Gruppe war 1999 um 15,1 Prozent auf 13 Milliarden Franken gestiegen. Das Betriebsergebnis lag mit 643 Millionen Franken nur unwesentlich unter dem Vorjahresergebnis (700 Millionen).

Der Konzernchef sprach bei einem branchenweit unbefriedigendem Geschäftsjahr von einem "bemerkenswerten Ergebnis". Die flugverwandten Tätigkeiten - SAirServices, SAirRelations - hätten zur Kompensierung des belasteten Fluggeschäfts beigetragen. Ihre Ergebnisse übertrafen die Vorjahreszahlen und die Budgetvorgaben. Der Hauptversammlung soll eine unveränderte Dividende von vier Franken je Namensaktie vorgeschlagen werden. Für die rund 68 000 Mitarbeiter schüttet die Gruppe Gewinnbeteiligungen von 24 Millionen Franken aus.

Das Fluggeschäft der Bereiche SAirLines und SAirLogistics (Luftfracht) litt nach Angaben des Konzerns unter dem zyklischen Abschwung, den hohen Treibstoffpreisen sowie externen Einflüssen wie Kosovo-Krieg und Verspätungen im Luftverkehr. Die Ergebnisse von Swissair, Balair/CTA, Sabena und Crossair blieben hinter den Erwartungen zurück. Wesentliche Fortschritte habe es jedoch beim Ausbau der europäischen Allianz "The QualifyerGroup" gegeben, die heute elf Gesellschaften umfasst.

Bruggisser äußerte sich zurückhaltend optimistisch zur Entwicklung des Fluggeschäfts. "Mit der Aviation Group schaffen wir eine zunehmend sicherere Ertragsbasis", sagte er. "Mit der gewonnen Stabilität können wir ein Expansionsprogramm finanzieren, das die Werterhaltung und Selbständigkeit des Konzerns sichert."

Der scheidende Verwaltungsrats-Präsident Hannes Goetz kündigte einen massiven Lobby-Einsatz der SAirGroup an, um einen positiven Ausgang der schweizerischen Volksabstimmung über die bilateralen Verträge mit der Europäischen Union (EU) zu sichern. Nur so könnten Swissair und Crossair die wichtigsten Luftfahrt-"Freiheiten" bei den Verbindungen in EU-Staaten in Anspruch nehmen - keine Beschränkung mehr bei der Kapazität, der Anzahl der Flüge, der einzusetzenden Flugtypen und der Tarifgestaltung. Auch die Restriktionen bei Beteiligungen würden wegfallen.

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