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Wirtschaft: Schweizer Tochter trübt die TUI-Bilanz

HANNOVER (stw/HB).Das Reisegeschäft läuft zur Zeit besser, als von der TUI-Führung erwartet.

HANNOVER (stw/HB).Das Reisegeschäft läuft zur Zeit besser, als von der TUI-Führung erwartet.Die Buchungen für die Winter- und die kommende Sommersaison lägen um einen zweistelligen Prozentsatz über dem Niveau des Vorjahres, sagte Ralf Corsten, Vorstandsvorsitzender der TUI Touristik Union International GmbH & Co KG, während der Bilanzvorlage am Montag in Hannover.Corsten rechnet zumindest für den deutschen Markt auch im Gesamtjahr mit zweistelligem Wachstum.

Im zurückliegenden Geschäftsjahr hat TUI erneut einen Rekordgewinn erzielt.Der Jahresüberschuß lag bei 175 (Vorjahr: 171) Mill.DM.Das Ergebnis wurde in lediglich elf Monaten eingefahren, weil das Geschäftsjahr nicht mehr am 31.Oktober, sondern wie beim Mutterkonzern Preussag am 30.September endet.Den Rekord verdankt TUI allerdings vor allem einer halbierten Steuerbelastung.Vor Steuern ging das Ergebnis um knapp 9 Prozent auf rund 201 Mill.DM zurück.Umgerechnet auf ein volles Geschäftsjahr bedeutet das Stagnation, während der Umsatz zunahm: Nach elf Monaten lag er bei 8,1 Mrd.DM, für zwölf Monate berichtete Corsten von einem sechsprozentigen Wachstum auf 8,6 Mrd.DM.Für diese Steigerung war ein Zuwachs der Gästezahl um acht Prozent auf sieben Millionen nötig.

Diesen Rückgang des durchschnittlichen Reisepreises erklärte Corsten mit der Zunahme der "erdgebundenen" Reisen beispielsweise in die Schweiz und nach Österreich, die in der Regel billiger seien als Flugreisen.Zudem hat TUI mit "1-2-Fly" die untere Preisklasse erschlossen.Im ersten vollen Geschäftsjahr habe die neue Tochter 500 000 Gäste gezählt und 580 Mill.DM umgesetzt.

Corsten berichtete von einer "Polarisierung" im Reisemarkt: Wachstum gebe es am oberen und am unteren Ende der Preisskala.Offenbar will TUI auf diesen Trend mit einer weiteren Differenzierung seiner Veranstaltermarken reagieren.Getrübt wird das Bild von Problemen der TUI-Tochter ITV Reisen in der Schweiz.Das 1997 aus Imholz, TUI und Vögele fusionierte Unternehmen verfehlte mit 670 Mill.DM das Umsatzziel und fuhr einen Verlust ein, dessen Höhe Corsten nicht nannte.

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