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Wirtschaft: Schwer bewaffnet

Die Industrie profitiert von der Aufrüstung in Amerika

Während die Europäer in der Verteidigungspolitik noch eine gemeinsame Linie suchen, haben die Amerikaner ihr Ziel klar abgesteckt: Nach den Terroranschlägen vom 11. September war die Ausgabendisziplin, die sich Regierung und Kongress in den 80er Jahren auferlegt hatte, ganz schnell vergessen. So steigt der Etat des US-Verteidigungsministeriums allein im kommenden Jahr um dreizehn Prozent auf das Rekordniveau von 355 Milliarden Dollar. Bis zum Jahr 2007 soll das Pentagon sogar über 451 Milliarden Dollar verfügen.

Die US-Rüstungslobby reibt sich freudig die Hände – zumal der Militärhaushalt Amerikas etwa 40 bis 45 Prozent aller Rüstungsausgaben weltweit ausmacht. „Die derzeit diskutierten Budgets deuten auf einen wachsenden Markt hin", sagt der Vorstandschef des Rüstungskonzerns Northrop Grumman, Kent Kresa. Die Diskussion um einen neuen Irak-Krieg hat auch den Aktienkursen der Rüstungskonzerne seit Mitte Juli einen kräftigen Aufschwung beschert. Ihnen kommt die High-Tech-Offensive des Pentagon sehr gelegen. Unbemannte Aufklärungsflugzeuge oder kameragesteuerte Lenkflugkörper haben die Entwicklungskosten und damit den Preis der Ausrüstung drastisch in die Höhe getrieben. Schon der erste High-Tech-Krieg vor zehn Jahren am Golf hat in nur 43 Tagen 61 Milliarden Dollar verschlungen.

Europäische Konkurrenten profitieren allerdings kaum von der Aufrüstung der USA. Ein Sprecher des Düsseldorfer Mischkonzerns Rheinmetall, der auch Waffen produziert, sagt: „Es gibt zwar Kooperationen im amerikanischen Markt, aber im Rüstungsbereich spielt der 11. September bei uns keine Rolle.“ tas

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