zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Seat: VW-Tochter will sich ein sportlicheres Image geben

Der neue Seat-Chef Bernd Pischetsrieder trimmt den spanischen Autohersteller auf eine neue Rolle. Die VW-Tochter, bisher im Konzern vor allem zuständig für die preisgünstigen und schlichten Einsteigermodelle, soll in Zukunft für Emotionen und "erschwingliche Sportlichkeit" stehen, sagte er.

Der neue Seat-Chef Bernd Pischetsrieder trimmt den spanischen Autohersteller auf eine neue Rolle. Die VW-Tochter, bisher im Konzern vor allem zuständig für die preisgünstigen und schlichten Einsteigermodelle, soll in Zukunft für Emotionen und "erschwingliche Sportlichkeit" stehen, sagte er. Das größte Manko des vor 50 Jahren gegründeten Unternehmens sei, dass es zu wenig bekannt sei.

Nach knapp drei Monaten im Amt trat der frühere BMW-Chef auf dem Pariser Autosalon erstmals in seiner neuen Funktion an der Seat-Spitze auf. Er betonte, dass die Positionierung der Marke nicht von heute auf morgen geschehen werde, zumal die Ressourcen der Spanier begrenzt seien. Allerdings wurde das Entwicklungsbudget beträchtlich aufgestockt. Mit 275 Millionen Euro war es im vergangenen Jahr um 32 Prozent größer als 1998. Die Investitionen lagen mit 349 Millionen Euro um 88 Prozent höher. Von 2000 bis 2004 sollen 1,5 Milliarden Euro in neue Modelle und die Produktion investiert werden. Den neuen Prioritäten ist allerdings das Engagement im Rallyesport zum Opfer gefallen.

Noch ist nicht klar, wann die hoch gelobte Studie Salsa, von der Seat in Paris eine weitere Variante zeigt, in Serie gehen wird. Sie sei mehr als eine Designstudie, sagte Pischetsrieder. Der Salsa stehe für die neue Identität der Marke. Vorerst muss der neue Slogan "Seat Auto Emocion" transportieren, wofür die einst mit Fiat verbundene Marke steht: "ausdrucksstarkes Design, sportlicher Charakter, unkonventionelles und innovatives Denken". In der aktuellen Modellpalette schlägt sich das in stärkeren Motoren für die bekannten Modelle nieder. Auch die Produktion soll spanischer werden. Pischetsrieder will die Produktion des Mittelklassemodells Leon aus dem VW-Werk Brüssel ins spanische Seat-Werk Martorell holen. Einige Monate später könne das Gleiche mit dem Schwestermodell Toledo geschehen, bekundete er. Damit gewinnt der Konzern in Brüssel Kapazität für VW-Modelle, die wohl vor allem aus dem Wolfsburger Stammwerk abgezogen werden.

stw

Zur Startseite