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Wirtschaft: Selbst die überzeugtesten Verteidiger sind besorgt (Kommentar)

Es klingt ein wenig wie das laute Rufen im dunklen Wald, wenn an den Devisenmärkten nun Gerüchte umlaufen, die Notenbanken hätten zugunsten des Euro interveniert. Nachdem die europäische Gemeinschaftswährung am Vortag in Fernost schon auf ein neues Allzeittief gefallen war, trug die Hoffnung auf Stützungskäufe immerhin zu einer leichten Kursverbesserung bei.

Es klingt ein wenig wie das laute Rufen im dunklen Wald, wenn an den Devisenmärkten nun Gerüchte umlaufen, die Notenbanken hätten zugunsten des Euro interveniert. Nachdem die europäische Gemeinschaftswährung am Vortag in Fernost schon auf ein neues Allzeittief gefallen war, trug die Hoffnung auf Stützungskäufe immerhin zu einer leichten Kursverbesserung bei.

Doch inzwischen wird es selbst den überzeugtesten Verteidigern der Eurowährung mulmig. Sicherlich, sie haben die besseren Argumente. Die Inflationsgefahr in Euroland ist und bleibt trotz des sinkenden Außenwertes der Währung gering. Das Vertrauen des Auslandes in den Euro ist zwar beschädigt, aber keineswegs nachhaltig erschüttert worden. Der jüngste Bericht der OECD untermauert dies. Und zumindest mittelfristig werden die Wachstumsraten in Europa zunehmen, der Abstand zu den USA wird sich verringern, und damit gibt es auch wieder ein Aufwertungspotenzial für die europäische Währung. Schließlich haben die Amerikaner selbst Anfang der siebziger Jahre das Motto vorgegeben: "Wir haben den Dollar und ihr die Probleme mit seinem Kurs."

Doch reichen alle diese Argumente zur Beruhigung des breiten Publikums im Aus- und Inland? Werden nicht doch Investoren abgeschreckt? Wird nicht das Vertrauen der Bevölkerung nur zwei Jahre vor Einführung der Münzen und Scheine erschüttert? Bange Fragen, die weniger die Devisenhändler und Banker als vielmehr die Politiker quälen und sie nervös machen. Doch an ihnen ist es auch, die Rahmenbedingungen zu schaffen, die einen starken Euro ermöglichen.

Daniel Rhee-Piening

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