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Wirtschaft: Sero und Lösch weiter gefährdet

DÜSSELDORF/BERLIN .Die Zukunft der angeschlagenen Entsorgungsfirmen Lösch AG (Dülmen) und Sero AG (Berlin) ist auch nach Abschluß der Sonderprüfung ungewiß.

DÜSSELDORF/BERLIN .Die Zukunft der angeschlagenen Entsorgungsfirmen Lösch AG (Dülmen) und Sero AG (Berlin) ist auch nach Abschluß der Sonderprüfung ungewiß.In beiden Unternehmen sei ein Wertberichtigungsbedarf von 143 Mill.DM entstanden, teilten die börsennotierten Unternehmen nach einer Bankensitzung am Freitag in Düsseldorf mit.Die Bilanzverluste der mehrheitlich zur Konzernholding Euro Waste Service AG (EWS/Dülmen) gehörenden Firmen bezifferten die Wirtschaftsprüfer auf insgesamt 120 Mill.DM.

Gegen beide Firmen ermittelt die Bielefelder Staatsanwaltschaft wegen Steuerhinterziehung, Kreditbetrug, Verstoß gegen das Börsengesetz und Bilanzfälschung.Zwischen 1991 und 1997 sollen Scheinrechnungen in Höhe von 262 Mill.DM zwischen den Unternehmen hin- und hergeschoben worden sein.Ziel der Phantomgeschäfte sei es gewesen, Umsatz- und Gewinnerhöhungen in den Bilanzen auszuweisen und die Aktienkurse in die Höhe zu treiben.Sieben Manager, darunter die EWS-Aktionäre Johannes und Dieter Löbbert, wurden Anfang Dezember in Untersuchungshaft genommen.Die Gefährdung der ostdeutschen Sero Entsorgung AG sei noch nicht überwunden, jedoch greife die eingeleiteten Sanierung bereits, sagte der EWS-Vorstandsvorsitzende Günter Okon.Sero werde unrentable Bereiche aufgeben und durch ein Maßnahmenpaket die Kosten senken und Ergebnisse verbessern.Ähnlich äußerte er sich in Bezug auf die Lösch AG.Das Unternehmen verfüge über ausreichende Eigenmittel, zumal noch ein nachrangiges Darlehn zur Verfügung stehe.

Im Dezember hatten die Gläubigerbanken beschlossen, die Kreditlinien beizubehalten und dem Vorstand Luft für weitere Prüfungen einzuräumen.Die gesamten Verbindlichkeiten der EWS-Gruppe hatte der Finanzvorstand damals auf 900 Mill.DM beziffert.

Wie aus gut unterrichteten Kreisen zu erfahren war, sollen unter dem Konzerndach der EWS die Beteiligungen Lösch und Sero (beide 75 Prozent) sowie Remex, Nortenhof und Hansa (jeweils 100 Prozent) zu einer Tochter mit insgesamt fünf Sparten zusammengefaßt werden.Der Verwaltungssitz (bisher Dülmen im Münsterland) soll voraussichtlich nach Duisburg verlegt werden.Die operativen Gesellschaften sollen aber offenbar aber an ihren bisherigen Standorten erhalten bleiben.

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