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Wirtschaft: Siemens-Chef: Chancen in Asien nutzen Von Pierer fordert höhere deutsche Investitionen

Frankfurt am Main Der scheidende Siemens-Vorstandschef Heinrich von Pierer hat die deutsche Wirtschaft aufgefordert, sich stärker in Asien zu engagieren. Von Pierer sagte dem Handelsblatt, es sei zwar mit Risiken verbunden, in dieser Region Geschäfte zu machen.

Frankfurt am Main Der scheidende Siemens-Vorstandschef Heinrich von Pierer hat die deutsche Wirtschaft aufgefordert, sich stärker in Asien zu engagieren. Von Pierer sagte dem Handelsblatt, es sei zwar mit Risiken verbunden, in dieser Region Geschäfte zu machen. „Aber es ist ein noch größeres, nicht dabei zu sein und von Wachstumschancen nicht zu profitieren.“ Auch sollten Mittelständler dort investieren. „Erfolg erzielt man nur durch Präsenz im Land.“ Von Pierer ist Vorsitzender des Asien-Pazifik-Ausschusses der deutschen Wirtschaft.

Von Pierer sagte, die Region Asien-Pazifik trage zusammen immerhin ein Viertel zur Weltwirtschaftsleistung bei. Auch für die deutsche Wirtschaft gewinne sie an Bedeutung. Länder wie China und Indien seien wichtige Märkte. „Mit einem Bruttoinlandsprodukt von knapp 1,4 Billionen Dollar rangiert China schon heute hinter den großen Industrienationen weltweit an siebter Stelle.

Indien habe dagegen die große Zukunft noch vor sich. Die Hälfte der Bevölkerung sei jünger als 20 Jahre. „Der indische Markt wächst mit jährlich 6,5 Prozent und hat mit 200 Millionen Menschen eine beachtliche Mittelschicht entwickelt. Wenn man die Kaufkraft vergleicht, ist Indien sogar die viertgrößte Volkswirtschaft – hinter den USA, China und Japan.“ China hat nach Ansicht von Pierers nahezu unerschöpfliche Ressourcen. Pro Jahr beendeten rund 360000 Ingenieure ihre Hochschulausbildung, insgesamt habe China 900000 Forscher. „Das ist ein hervorragender Nährboden für den Ausbau von Forschung und Entwicklung.“

Der Daimler-Chrysler-Konzern forciert bereits seine Geschäfte in China. Die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ berichtete unter Berufung auf interne Pläne des Konzerns, allein die Marke Mercedes-Benz solle bis 2012 mit 217 Händlern in 68 chinesischen Städten vertreten sein. Zudem wolle der Autobauer den Verkauf durch günstige Darlehen an Händler und Kunden ankurbeln.

Daimler-Chrysler-Vorstand Rüdiger Grube habe angekündigt, dass der Absatz der Daimler-Chrysler-Marken mit Finanzdienstleistungen unterstützt werden solle. Zudem sei der Konzern gerade dabei, bei Lastwagen und Bussen ein Joint-Venture zu gründen. Und: Als „erstes Unternehmen weltweit“ liefere das Unternehmen in China Brennstoff-Zellen-Busse aus. cr/HB

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