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Siemens-Gewerkschaftschef: Betriebsräte-Debatte "aufgeblasen"

Der Chef der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie, Hubertus Schmoldt, hält die Debatte um möglicherweise gekaufte Betriebsräte für "ideologiegetrieben". Der Fall müsse aber mit allen Sanktionsmechanismen verfolgt werden.

Osnabrück - Die Diskussion werde "aufgeblasen", sagte Schmoldt der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Einzelne, auch von uns verurteilte Verfehlungen" dürften aber nicht dazu führen, das System Mitbestimmung und Mitverantwortung in Deutschlands Unternehmen grundsätzlich in Frage zu stellen. Zugleich betonte der Vorsitzende der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie (IG BCE): "Damit entschuldige ich nichts."

In der Schmiergeldaffäre bei dem Industriekonzern hält der Gesamtbetriebsrat auch eine Verwicklung einzelner IG-Metall-Betriebsräte grundsätzlich für möglich. "Wir gehen davon aus, dass auch in unseren Reihen Fälle hochkommen werden", sagte GBR-Chef Ralf Heckmann der Zeitung "Euro am Sonntag". Bei der großen Anzahl von Betriebsräten bei Siemens könne er nicht für alle Kollegen die Hand ins Feuer legen.

Im Mittelpunkt der Affäre stehen dubiose Zahlungen von Siemens an den Gründer der Arbeitnehmervereinigung AUB. Die IG Metall wirft Siemens vor, die AUB gesetzeswidrig als Alternative zur Gewerkschaft gefördert zu haben. (tso/dpa)

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