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Siemens will sich von seiner Hörgerätesparte trennen. Statt sie an die Börse zu bringen, könnte der Konzern sie an einen Investor verkaufen.

© dpa

Siemens Hörgeräte: Verkauf an Investor dürfte viele Jobs kosten

Siemens könnte seine Hörgerätesparte an den Investor EQT verkaufen. Die Folge dürften Stellenstreichungen sein.

Berlin - Die rund 4000 Mitarbeiter der Siemens-Hörgerätesparte müssen sich auf harte Zeiten einstellen: Offenbar will der Konzernvorstand dem Aufsichtsrat bei seiner Sitzung am kommenden Mittwoch vorschlagen, diesen Bereich an den schwedischen Finanzinvestor EQT zu verkaufen. Das erfuhr der Tagesspiegel aus Unternehmenskreisen. Der dänische Hörgerätehersteller GN ReSound und der britische Finanzinvestor Permira sind demnach aus dem Rennen.

Die Schweden bieten dem Vernehmen nach über zwei Milliarden Euro für das Teilunternehmen Siemens Audiologische Technik (SAT), das zuletzt 700 Millionen Euro Umsatz erlöste und rund 130 Millionen Euro operativen Gewinn machte. Nur 500 Millionen dieser Kaufsumme will EQT aus Eigenkapital aufbringen, die verbleibenden 1,5 Milliarden sollen kreditfinanziert sein, heißt es in Siemens-Kreisen. Dieses Verhältnis ist in der Private-Equity-Branche zwar alles andere als unüblich, würde aber eine Kostensenkung von zehn Prozent oder mehr nötig machen. EQT hatte sich bei anderen Firmenkäufen als besonders hart im Sparen gezeigt, etwa nach dem Kauf von Carl Zeiss Vision 2005 oder dem Einstieg beim Einzelhändler Strauss Innovation im selben Jahr.

Die Schweden werden von Valentin Chapter beraten, dem ehemaligen Chef der Siemens-Hörgerätesparte. Der war zwischenzeitlich zum Schweizer Konkurrenten Sonova gewechselt, musste die Firma aber wegen Insiderhandels verlassen. Chapter wird nun wieder als Chef bei SAT gehandelt. Die Unternehmen waren am Sonntag für Stellungnahmen nicht zu erreichen. Egon Huschitt

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