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Wirtschaft: Siemens-Manager in Südkorea unter Korruptionsverdacht

MÜNCHEN (tmh).Bei Auslandsgeschäften ist erneut ein Manager der Siemens AG, Berlin/München, unter Korruptionsverdacht geraten.

MÜNCHEN (tmh).Bei Auslandsgeschäften ist erneut ein Manager der Siemens AG, Berlin/München, unter Korruptionsverdacht geraten.Ermittelt werde seit kurzem gegen den Vizepräsidenten der südkoreanischen Konzerntochter Siemens General Medical wegen angeblichen Schmiergeldern im Umfang von 100 000 DM, bestätigte ein Siemens-Sprecher in Erlangen.Zur Person des Managers, der sich nach Angaben aus Seoul auf der Flucht befindet, macht Siemens ebenso wie zum konkreten Bestechungsvorwurf keinerlei Angaben.Der Fall werde derzeit intern geprüft, um die Anschuldigungen aufklären zu können, beteuerten Siemens-Sprecher.

Die südkoreanische Tochter vertreibe medizinische Geräte.Insgesamt habe der Konzern mit Medizintechnik in Korea zuletzt rund 90 Mill.DM jährlich umgesetzt.Der zuständige koreanische Staatsanwalt Lim An Sik spricht im Gegensatz zu Siemens von einer Bestechungssumme in Höhe von bis zu acht Mill.DM.Damit seien Mitarbeiter südkoreanischer Kliniken bestochen worden, um Medizingeräte in großem Stil zu überhöhten Preisen verkaufen zu können.Mehrere, teils geständige Klinik-Professoren seien bereits festgenommen worden.

Nach dem flüchtigen Manager, der auch für Siemens "derzeit nicht greifbar" ist, werde gefahndet.Siemens verpflichte seine Mitarbeiter seit Jahren über persönliche Erklärungen vor allem mit Blick auf Bestechung auf die Einhaltung von Gesetzen, betonen die Münchner.Bei Fehlverhalten drohten auch interne Disziplinarmaßnahmen bis hin zur Entlassung.Dennoch könne man Einzelfälle nicht vermeiden, räumte ein Siemens- Sprecher mit Blick auf Singapur ein.Dort war Siemens vor drei Jahren in einen Bestechungsskandal verwickelt und daraufhin für fünf Jahre von öffentlichen Aufträgen ausgeschlossen worden.In Spanien ermittelt die Justiz seit sechs Jahren unter anderem gegen Siemens wegen Bestechung in Höhe von gut elf Mill.DM im Zusammenhang mit einem milliardenschweren Bahnauftrag.Auch dabei ist von Beraterhonoraren die Rede.Gerade im Nahen Osten oder Korea sei ohne zwischengeschaltete Berater, die dort zum politischen System gehören, kaum ein Auftrag zu ergattern, sagen Insider.

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