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Wirtschaft: Siemens rechnet mit einem harten Geschäftsjahr Finanzchef sieht keine Anzeichen für eine Konjunkturerholung

München (nad). Deutschlands größter Elektrokonzern Siemens sieht zurzeit keine Anzeichen für einen Aufschwung.

München (nad). Deutschlands größter Elektrokonzern Siemens sieht zurzeit keine Anzeichen für einen Aufschwung. „Das nächste Geschäftsjahr wird noch härter als das laufende“, sagte Finanzchef Heinz-Joachim Neubürger nach Angaben der Mitarbeiterzeitschrift „Siemens Welt“ auf einer Tagung von Führungskräften in Feldafing bei München. Der Konzern stehe einer schwächeren Nachfrage auf vielen wichtigen Märkten gegenüber und die Weltwirtschaft sei in einer tiefen und anhaltenden Rezession. „Es ist daher unser gemeinsames Interesse, nicht länger Geld mit Geschäften zu verlieren, die zu lange keine nennenswerte Rendite gebracht haben“, sagte Neubürger.

Sorgen machen dem Konzern derzeit vor allem die Kommunikationssparten Netztechnik (ICN), Mobilfunk (ICM) und Siemens Business Services (SBS). Aber auch die Bereiche Automatisierung, Industrielle Dienstleistungen und Gebäudetechnik leiden unter der schwachen Konjunktur. Hier müsse überprüft werden, „ob die eingeleiteten Maßnahmen zur Kapazitätsanpassung und Kostensenkung bereits ausreichen“, sagte Konzernchef Heinrich von Pierer auf der Tagung.

Angesichts des schwierigen Umfelds fährt der Konzernchef schon seit längerem einen scharfen Sparkurs: Im Rahmen der so genannten „Operation 2003“ hat der 438000 Mitarbeiter starke Konzern seit dem vergangenen Jahr den Abbau von mehr als 30000 Arbeitsplätzen weltweit angekündigt. Mehr als die Hälfte davon soll allein in der Netzwerksparte ICN wegfallen. Sie hatte in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres einen operativen Verlust von 366 Millionen Euro eingefahren. Erst am Dienstag hatte Siemens-Personalvorstand Peter Pribilla bestätigt, dass das Unternehmen bei ICN weitere 1300 Stellen zu den bereits angekündigten 16500 Stellen abbauen will. Der neuerliche Personalabbau soll ausschließlich den Hauptstandort München treffen. „Wir alle wissen, dass die Betreiber von Telekomnetzen wirtschaftlich angeschlagen und hoch verschuldet sind“, sagte Konzernchef von Pierer auf der Führungskräfte-Tagung. Siemens müsse sich darauf einstellen, dass die schwache Nachfrage im Telekom-Geschäft anhalte.

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