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Wirtschaft: Siemens startet mit Gewinnsprung ins Jahr Aktionäre sind zufrieden/Probleme bei Verkehrstechnik

(cbu/HB). Der Münchener SiemensKonzern geht mit Rückenwind in das Jahr 2004.

(cbu/HB). Der Münchener SiemensKonzern geht mit Rückenwind in das Jahr 2004. Für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2003/04 (Ende: 30. September) meldet Konzernchef Heinrich von Pierer einen Gewinnsprung. Auch der Auftragseingang, der zuletzt angesichts der Konjunkturkrise eingebrochen war, legt nun wieder zu. „Ich bin sehr zufrieden. Insgesamt mehren sich die positiven Signale“, sagte der Konzernchef am Donnerstag auf der Hauptversammlung in München. Von Pierer warnte aber vor negativen Auswirkungen des starken Euros. Derzeit werde mit einem durchschnittlichen Kurs von 1,30 Dollar gerechnet.

Der Gewinn nach Steuern für das abgelaufene Quartal erreichte 726 Millionen Euro und liegt damit knapp 40 Prozent über dem Vorjahreswert. Der Auftragseingang machte zwei Prozent auf 20,5 Milliarden Euro gut, bereinigt um Währungseffekte und Desinvestitionen liegt das Plus sogar bei sechs Prozent. Der Umsatz sank dagegen um drei Prozent. Die Prognose für das Gesamtjahr bleibt unverändert: Zweistelliges Gewinn- und einstelliges Umsatzplus.

Die Börse reagierte mit einem Kursaufschlag. Bis zum Nachmittag legte die Aktie um gut ein Prozent auf 67,88 Euro zu. Die Ergebnisse lagen über den Erwartungen der Analysten. „Die Quartalszahlen sind exzellent“, sagten die Analysten von Oppenheim. Der Gewinn aus dem jüngsten Verkauf der Infineon-Aktien, der nun mit gut 800 Millionen Euro beziffert wird, werde erst im laufenden Quartal (bis März) zu Buche schlagen. Zum bereits bekannten Buchgewinn von 600 Millionen Euro würden noch 200 Millionen Euro durch die Auflösung von Steuerrückstellungen kommen, teilte Finanzvorstand Heinz-Joachim Neubürger mit. Siemens hatte durch den Verkauf von rund 20 Prozent der Infineon-Aktien etwa 1,8 Milliarden Euro erlöst. Zuvor musste der Pensionsfonds eine Kapitalspritze von 1,5 Milliarden Euro bekommen.

Insbesondere in der krisengebeutelten Telekommunikationssparte ist die Wende offenbar geschafft. Die Mobilfunksparte und der Festnetzbereich schreiben nun wieder schwarze Zahlen. „Die Bereiche machen uns jetzt wieder Freude“, meinte von Pierer und stellte weitere Ergebnisverbesserungen in Aussicht. Im Handy-Geschäft sei mit über 15 Millionen Stück im abgelaufenen Quartal ein Absatzrekord erzielt. Auch der Start in 2004 sei gut gewesen. Neue Probleme gibt es in der Verkehrstechnik. Das Ergebnis halbierte sich nicht nur im Vorjahresvergleich. Die Logistik-Sparte Dematic ist derzeit als einziger Bereich noch in den roten Zahlen.

Die Aktionäre zeigten sich insgesamt zufrieden. „Sie haben Siemens im Griff“, lobte Daniela Bergdolt, von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz. Ein Vertreter der Fondsgesellschaft DWS rügte allerdings das Timing für den Infineon-Verkauf. Beschlossen wurde ein genehmigtes Kapital von 600 Millionen Euro und ein neues bedingtes Kapital von 200 Millionen Aktien. Finanzvorstand Neubürger betonte aber, Siemens wolle keine hastigen Akquisitionen. Es gebe auch keine konkreten Projekte, fügte von Pierer an.

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