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Wirtschaft: Siemens trimmt sich auf Rendite

Konzern-Chef Löscher kündigt neue Strategie an

München - Siemens-Chef Peter Löscher will den Münchner Technologiekonzern noch stärker auf Rendite trimmen. Im November werde ein neues Konzernprogramm in der Nachfolge zu den bisherigen Margenzielen vorgestellt, kündigte Löscher im Club Wirtschaftspresse München an. „Das wird die Schwerpunkte Kapitaleffizienz und kapitaleffizientes Wachstum haben“, sagte er. Die bisherigen Renditevorgaben für die einzelnen Bereiche und die Orientierung an der weltweiten Wirtschaftsentwicklung für das eigene Umsatzwachstum rückten in den Hintergrund.

Damit drückt Löscher drei Jahre nach seinem Amtsantritt, die von der Aufarbeitung der Schmiergeldaffäre und einem Umbau der Konzernstrukturen geprägt waren, dem Unternehmen zunehmend seinen Stempel auf. Wichtigste Steuerungsgröße in Sachen Ertrag soll nun die Kapitaleffizienz – also die Rendite auf das eingesetzte Kapital – werden. Siemens hatte bislang das Ziel ausgegeben, in jedem Fall doppelt so schnell wachsen zu wollen wie die Weltwirtschaft. Diese simple Kopplung an das Wachstum der Weltwirtschaft soll nun aufgegeben werden. „Märkte und Branchen wachsen unterschiedlich“, hieß es im Unternehmen. Daher müssten auch die Vorgaben differenzierter ausfallen. Den Schwerpunkt bei den Expansionsplänen will Löscher auf das interne Wachstum setzen. Obwohl der Konzern kapitalmäßig gut ausgestattet ist, seien keine großen Akquisitionen geplant. Stattdessen will Löscher unter anderem noch mehr Großaufträge gewinnen.

Derzeit läuft es bei dem Technologiekonzern gut. Die Erholung im frühzyklischen Geschäft – dazu gehört zum Beispiel die Lichttochter Osram – habe ein Quartal früher begonnen als erwartet, sagte Löscher. Zudem sei die Nachfrage nach Umwelttechnologien weiter hoch. Beobachter gehen inzwischen davon aus, dass Siemens ein Jahr früher als angekündigt bereits im laufenden Geschäftsjahr damit 25 Milliarden Euro umsetzt. HB

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