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S-Bahn in Berlin. Ab 2017 soll es neue Wagen geben.

© Thilo Rückeis

Siemens und Stadler: Neue S-Bahnen für Berlin

Siemens und Stadler Pankow wollen gemeinsam neue Fahrzeuge für die Berliner S-Bahn bauen. Auch Hitachi ist interessiert. Doch noch ist offen, wer die S-Bahn überhaupt ab 2017 betreiben wird.

Siemens und Stadler Pankow wollen gemeinsam S-Bahnen für Berlin bauen. Die beiden Unternehmen haben sich dazu in einem Konsortium zusammengeschlossen. Ziel sei es, dem künftigen Betreiber der ausgeschriebenen Strecke ein gemeinsames Angebot über die Lieferung, Wartung und Instandhaltung von neuen S-Bahn-Zügen zu machen, teilte Siemens mit. Wer der Betreiber sein wird, ist allerdings noch völlig offen. Noch bis zum 15. Oktober können sich Interessenten für den Betrieb der Berliner S-Bahn ab 2017 bewerben.

Vergeben wird der Betrieb auf dem Ring sowie den südöstlichen Strecken. Experten erwarten, dass die Ausschreibung etwa eineinhalb Jahre dauern wird, erst dann wird der potenzielle Betreiber überhaupt in Verhandlungen mit Fahrzeugbauern eintreten. Für Entwicklung und Bau bleibt dann wenig Zeit, wenn es 2017 losgehen soll. Dabei geht es um 190 Viertelzüge, die aus zwei Wagen bestehen. Das Problem ist, dass die Berliner Wagen Unikate sind, denn hier wird die S-Bahn nicht wie sonst üblich aus Oberleitungen sondern aus einer seitlichen Stromschiene mit Energie versorgt. Die bestehenden Wagen hat in der Hauptsache Bombardier gebaut.

„Wir freuen uns, wenn die Industrie Interesse daran hat, neue Fahrzeuge zu entwickeln und zu bauen“, heißt es bei der Deutschen Bahn, die bisher die S-Bahn betreibt und sich auch wieder bewerben will. Allerdings wird erwartet, dass sich auch andere Unternehmen um den Betrieb bewerben, wie auch um den Fahrzeugbau. Nach Informationen des Tagesspiegels hat unter anderem auch der japanische Hersteller Hitachi Interesse daran, die neuen S-Bahn-Züge zu liefern.

Siemens und Stadler haben schon beim Bau von S-Bahn-Zügen für die Schweiz zusammengearbeitet. Die Neufahrzeuge sollen in Berlin/Brandenburg gebaut und gewartet werden, wo Stadler 1100 Mitarbeiter beschäftigt. „Mit vereinten Kräften wollen wir als Berliner Unternehmen einen Beitrag dazu leisten, dass die Berliner S-Bahn wieder ein zuverlässiges Verkehrsmittel wird“, verspricht Hans-Jörg Grundmann, der das Bahngeschäft von Siemens leitet. Ähnlich äußert sich Michael Daum, Geschäftsführer von Stadler Pankow: „Wir werden in unseren Produktionsstätten in Berlin und Brandenburg moderne, von Grund auf solide und zuverlässige Züge bauen, die sicher und komfortabel sind.“

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