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Zurückgetreten: Der Leiter der Compliance-Abteilung der HSBC, David Bagley.

© dapd

Skandal um mögliche Geldwäsche: HSBC-Manager Bagley tritt zurück

Milliarden von US-Dollar sollen über die HSBC gewaschen worden sein, das Ausmaß des Skandals ist noch nicht abzusehen. Jetzt rollen die ersten Köpfe: Der Leiter der Compliance-Abteilung David Bagley ist seinen Posten los.

Der Skandal um mutmaßliche Geldwäsche für mexikanische Drogenkartelle und Terrorgruppen hat einem führenden Manager von Europas größter Bank den Job gekostet. Angesichts der schweren Vorwürfe gegen die britische Großbank HSBC trat der Leiter der Compliance-Abteilung am Dienstag von seinem Posten zurück. Zuvor entschuldigten sich David Bagley und weitere Manager bei einer Anhörung vor dem ständigen Untersuchungsausschuss des US-Senats für interne Fehler.

Eine Untersuchung ergab zuletzt, dass mexikanische Drogenkartelle über HSBC mehrere Milliarden Dollar gewaschen hatten. Außerdem sollen Tochterunternehmen der HSBC die US-Sanktionen gegen Banken im Iran und anderen Ländern umgangenen haben. So habe die US-Niederlassung der Bank mit Kreditinstituten in Saudi-Arabien und Bangladesch zusammengearbeitet, die wiederum Finanzdienstleistungen für Al-Kaida und andere Terrorgruppen erbrachten, hieß es in dem Bericht des Untersuchungsausschusses.
Sie seien sich über das ganze Ausmaß der illegalen Transaktionen nicht im Klaren gewesen, sagten die Bankmanager bei der Anhörung.
Bagley erklärte zudem, er sei als Chef der zentralen Kontrollabteilung nicht gegenüber allen Tochterfirmen weisungsbefugt gewesen. Er räumte allerdings auch Fehler bei der internen Kontrolle ein. „HSBC hat seine eigenen Erwartungen und die Erwartungen der Aufsichtsbehörden enttäuscht“, sagte Bagley.
Die Senatoren zeigten sich angesichts der Aussagen der Bankenvertreter skeptisch. „Das war etwas, von dem die Leute in der Bank wussten“, sagte der demokratische Senator Carl Levin aus dem US-Staat Michigan. „Warum haben sie zugelassen, dass das weitergeht?“ Der jüngste Umgang der Bank mit den Vorwürfen sei ein guter Schritt. Er begrüße zwar die Entschuldigungen der Manager, dennoch sei es essenziell, dass sie „für ihr Verhalten zur Verantwortung gezogen werden“, sagte Levin. „Und das vermisse ich hier.“ (dapd)

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