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Skihelm

© dpa

Skihelme: Mehr als ein Trendartikel

Bisher eher Trend bei Snowboardern und vorsichtigen Eltern von jungen Skifahrern, macht der Unfall von Dieter Althaus die Bedeutung von Helmen für jeden auf den Skipisten deutlich.

Sie sind mit rosafarbenen Schmetterlingen bedruckt, glänzen cool in mattweiß oder sind im universell tragbaren Schwarz lackiert: Skihelme. Bislang waren sie vor allem als modischer Trendartikel etwa bei Snowboardern gefragt. Oder Eltern kauften sie, um ihre Kinder besser vor Verletzungen zu schützen. Seit dem Pistenunfall des Thüringer Ministerpräsidenten Dieter Althaus am Neujahrstag in Österreich ist die Nachfrage „dramatisch gestiegen“, berichtet der Präsident des Verbands Deutscher Sportfachhandel, Werner Haizmann. Beim Marktführer Uvex sind die Bestellzahlen „auf das Fünffache gestiegen“, sagt Uvex-Sports-Sprecherin Barbara Spielmann.

Wer jetzt noch einen Skihelm kaufen will, muss sich vielerorts sputen. In zahlreichen Geschäften wird der Kopfschutz für Wintersportler knapp, bei einigen Läden wie dem Münchner Sport-Scheck sind die Helme sogar ausverkauft. „Wir können uns heute vor Anfragen gar nicht retten. Jeder scheint jetzt einen Helm zu brauchen“, sagt eine Sprecherin des sächsischen Herstellers Casco in Bretnig- Hauswalde.

Auch in Berlin gibt es häufig nur noch Restbestände. Rund 20 Helme, sagt ein Verkäufer von Karstadt Sport im neuen Kranzlereck, habe er noch im Regal. Ende kommender Woche soll es jedoch noch einmal neue Ware geben. Der Trend zum Helm, sagt der Verkäufer, sei nicht neu. Seit ein paar Jahren nehme die Nachfrage beständig zu. Das liege auch daran, dass dank neuer Skitechnik das Tempo auf den Pisten ständig zugenommen habe. Der Unfall des Ministerpräsidenten habe die Nachfrage aber noch einmal deutlich steigen lassen. So rettete Althaus’ Skihelm dem Politiker offenbar das Leben, während die 41-jährige Skifahrerin ohne Schutz, mit der er kollidierte, ihren schweren Verletzungen erlag.

Bei der Helmproduktion gelten – zumindest in Deutschland – scharfe Sicherheits- und Prüfvorschriften. Uvex beispielsweise überträgt Sprecherin Spielmann zufolge die Erkenntnisse aus der Sparte Arbeitsschutz auf den Sportsektor. Markenhelme für Erwachsene kosten zwischen 80 und 200 Euro. Günstige Produkte sind ab 30 Euro etwa bei Discountern zu bekommen, Branchenkenner halten diese oft in Asien hergestellten Produkte aber für weniger sicher. Derzeit verkaufen sich Erwachsenenhelme für 130 bis 150 Euro besonders gut. Unter den Kunden sind viele Anfänger. Aber auch Protektoren für Rücken sind gefragt. Sporthäuser berichten auch hier von einer deutlich höheren Nachfrage als in früheren Saisons.

Annette Kögel

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