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Wirtschaft: Smart geschenkt

Wer zum Fest ein internetfähiges Handy verschenken will, sollte keinen Vertrag abschließen und die Interessen des Empfängers kennen

Wer zu Weihnachten eines der neuen Smartphones verschenken will, steht vor einer großen Herausforderung. Denn inzwischen ist die Auswahl riesig. Smartphones sind Mobiltelefone, die nicht nur zusätzlich Musikspieler, Fotoapparat oder Navigationsgerät sind und mit denen man im Internet surfen oder Mails verschicken kann. Sie besitzen auch ein Betriebssystem, das es ermöglicht, viele zusätzliche Anwendungen (kurz Apps) auf das Gerät zu laden. Zum Beispiel: einen Dienst, der Musiktitel erkennt, ein Übersetzungsprogramm oder einen Zugang zu sozialen Netzwerken wie Facebook oder Studivz.

Am Anfang steht die Entscheidung, ob ein Smartphone mit oder ohne Vertrag verschenkt werden soll. Das Problem ist, dass der Schenkende oft nur schwer abschätzen kann, welcher Tarif am besten den Gewohnheiten des Beschenkten entspricht. Wird ein falscher Tarif gewählt, kann es schnell teuer werden, denn Smartphones wollen sich fortwährend ins Internet einwählen. Außerdem muss das Geschenk dann über die Laufzeit des Vertrags abbezahlt werden, also meist über 24 Monate. Hinzu kommt, dass das Gerät nicht unbedingt billiger ist, wenn es mit Vertrag erworben wird. „Im Gegenteil“, sagt Rafaela Möhl vom Ratgeberportal Teltarif. „Finanzierte Geräte sind tendenziell teurer. Jedenfalls sind es keine Schnäppchen, auch wenn sie auf den ersten Blick so aussehen.“ Es spricht also einiges dafür, ein Smartphone zu wählen, das weder an einen Anbieter noch an ein bestimmtes Netz gebunden ist, es sollte also sim- und netlockfrei sein.

Dann geht es an die Wahl des Geräts: Schreibt der Beschenkte viele SMS oder E-Mails, dann empfiehlt Möhl von Teltarif ein Smartphone, das über eine echte Tastatur verfügt. Wer dagegen vor allem nur surfen will, komme mit einem Gerät aus, das nur über eine virtuelle Tastatur auf dem berührungsempfindlichen Bildschirm verfügt. Andere Auswahlkriterien können zum Beispiel die Güte der eingebauten Kamera oder des Musikspielers sein. Wer gerne auf Partys fotografiert, braucht vielleicht ein Blitzlicht. Und über einen MP3-Spieler verfügen zwar fast alle Geräte. Aber wenn der Beschenkte besonders viel Musik hört, sollte man darauf achten, welche Möglichkeiten geboten sind, Musiktitel aufzurufen oder zu sortieren und wie die Klangqualität ist.

Der Funktionsumfang des Gerätes und vielleicht auch der Hersteller, mit dem man gute Erfahrungen gemacht hat, sollten die wichtigsten Entscheidungskriterien sein, meint Telekommunikationsexpertin Möhl. Dann steht die Wahl des Betriebssystems an.

Da gibt es unter anderen das von Google initiierte System Android oder das neue Windows phone von Microsoft. Diese beiden Betriebssysteme werden von immer mehr Herstellern genutzt. Auch das Angebot an Anwendungen steigt ständig, weil weltweit Entwickler daran arbeiten. Den größten Apps-Store bietet allerdings immer noch Apple. Dieses Angebot lässt sich aber nur mit einem Gerät nutzen, dem immer noch hochpreisigen iPhone. Auch andere Hersteller wie Nokia oder der Blackberry-Hersteller Research in Motion RIM arbeiten mit eigenen Betriebssystemen und bieten eigene Zusatzprogramme an. RIM war bisher vor allem für berufliche Anwender interessant, aber inzwischen wendet sich der Hersteller verstärkt auch an Privatkunden.

Zwischen 200 und 700 Euro kostet ein „echtes“ Smartphone, also eines mit einem vollwertigen Betriebssystem. „Es gibt aber auch Geräte, die ähnlich aussehen und zum Beispiel auch über einen Touchscreen verfügen, aber mit einem abgespeckten Betriebssystem eines Geräteherstellers arbeiten“, sagt Möhl von Teltarif. Diese Einsteigergeräte sind billiger (80 bis 160 Euro), bieten dafür aber auch weniger Möglichkeiten, sie mit Zusatzprogrammen nachzurüsten.

Ist die Entscheidung für ein Gerät gefallen, hat der Beschenkte die Qual der Wahl des richtigen Tarifs. In der Tabelle unten wurde für jedes Netz ein günstiger Tarif ausgewählt – einmal für einen Wenigsurfer (Datenvolumen bis zu 15 Megabyte im Monat) und für einen Vielsurfer (Datenvolumen zwischen 200 bis 500 Megabyte). Für das Telefonieren wurde jeweils das Profil eines Normaltelefonierers zugrunde gelegt. Wer wenig surft, kommt mit einem Tarif, der pro Megabyte abgerechnet wird, günstiger weg. Für Vielsurfer lohnt sich eine Daten-Option, also eine Flatrate, die ab 7,50 Euro im Monat zu haben ist.

Allerdings ist es häufig schwer abzuschätzen, wie viele Daten man verbraucht. Der Aufruf der Startseite von Studivz etwa verbrauchte im Test von Teltarif etwa 180 Kilobyte, in der mobilen Variante nur 24 Kilobyte. Möhl rät daher, erst einmal einen Monat lang mit einem Prepaid-Angebot zu testen, wie hoch der Datenverbrauch tatsächlich ist. Dazu kann man entweder auf dem Handy den Datenzähler unter Einstellungen aktivieren – oder sich einen Datenzähler aus dem Netz herunterladen.

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