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Vernetztes Zuhause. In smarten Wohnungen und Häusern sind verschiedene Geräte miteinander vernetzt und lassen sich per Handy oder Tablet aus der Ferne steuern.

© Thalia Engel/dpa

Smart Home: Maas: Vorerst keine neuen Gesetze fürs vernetzte Wohnen

Haustechnik zu vernetzen, ist en vogue. Bundesjustizminister Maas will abwarten, wie sich der Markt entwickelt und erst dann neue Regularien einführen.

Die Bundesregierung sieht auch die Politik in der Pflicht, für die Datensicherheit im vernetzten Zuhause entsprechende Rahmenbedingungen zu gestalten. Die digitale Vernetzung etwa im Smart Home biete vielfältige Möglichkeiten für den Verbraucher, sagte Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) am Dienstag in Berlin. „Allerdings, wo große Chancen sind, bleiben auch Risiken.“ So müsse der Schutz der Privatsphäre gewährleistet sein. Die Aufgabe der Politik sei es dabei, die technischen Neuerungen „kritisch-konstruktiv zu begleiten“. Dabei sieht der Minister derzeit noch keinen keinen Bedarf, gesetzgeberisch in den Markt einzugreifen. „Ich halte es für besser abzuwarten, welche Produkte sich durchsetzen“, sagte der Minister.

Maas plädiert für "Datensparsamkeit"

Maas bekräftigte den Grundsatz der Datensparsamkeit aus der europäischen Datenschutz-Grundverordnung. „Weniger ist mehr - diesen Grundsatz sollten die Anbieter von vornherein berücksichtigen“, sagte er. Es sollten nur die Daten erhoben werden, die für den jeweiligen Service unbedingt erforderlich seien. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte zugleich beim CDU-Parteitag Anfang Dezember in Essen gesagt: „Die Idee, dass man sparsam mit Daten umgeht, gehört ins vergangene Jahrhundert.“ Das Prinzip der Datensparsamkeit dürfe nicht „so restriktiv“ sein, dass etwa künftige Big-Data-Anwendungen damit verhindert würden, betonte die Kanzlerin. Auch für die nach Möglichkeit anonymisierte Erfassung von Daten sprach sich Maas bei der Ausgestaltung des Smart Home aus. „Und aus unserer Sicht sollten Daten gelöscht werden, wenn sie für den unmittelbaren Zweck nicht mehr gebraucht werden.“

Verbraucher sollten sich genau informieren, was smarte Geräte können

„Smart-Home-Lösungen werden in deutschen Haushalten künftig so selbstverständlich sein wie Strom, Licht und fließendes Wasser“, sagte Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des Digitalverbands Bitkom. Die Sicherheit der Geräte und der Schutz der erhobenen Daten seien aber zentrale Voraussetzungen für den Erfolg solcher Geräte. Von den Anbietern forderte Rohleder, Mindeststandards bei der Sicherheit einzuhalten. Dazu gehöre etwa, dass die Geräte mit individuellen Passwörtern geschützt werden können und Sicherheits-Updates schnell erfolgten. „Wenn das nicht gegeben ist, sollte man lieber auf den Kauf eines solchen Produktes verzichten“, sagte Rohleder. Doch auch die Verbraucher selbst müssten einen Beitrag für ihre Sicherheit leisten und schon bei der Anschaffung der Geräte auf Sicherheits-Einstellungen achten. mit dpa

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