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Wirtschaft: Smarte Alternativen

Daimler ist nicht mehr allein, der Wettbewerb der Stadtflitzer ist eröffnet

Frankfurt am Main - Der Konkurrenzkampf der großen Autokonzerne bei den Winzlingen wird härter. Der italienische Autobauer Fiat und der japanische Hersteller Toyota sagen dem City-Flitzer Smart aus dem Hause Daimler mit neuen Modellen im Kleinstwagensegment den Kampf an. Auch BMW und VW denken inzwischen über neue Kleinstwagen nach.

Der Fiat 500, der neue Kleinwagen aus Italien, will den Smart vor allem im Heimatmarkt Italien das Leben schwer machen. „In Italien kämpfen wir mit Smart und Mini um die gleichen Kunden“, sagte Fiat-Markenchef Luca de Meo am Rande der IAA. Auf der Messe hat nun auch Toyota sein neues Konzeptfahrzeug IQ vorgestellt, mit dem die Japaner dem Smart Käufer abspenstig machen wollen.

Experten nehmen die Kampfansagen durchaus ernst. Es sei zu erwarten, dass der neue Fiat 500 dem Smart deutlich Marktanteile in Italien abnehmen werde, sagte Christoph Stürmer, Autoexperte beim Wirtschaftsforschungsinstitut Global Insight. Rund 70 000 Vorbestellungen für den Zwerg sollen laut Fiat-Mann de Meo bereits vorliegen. Für Smart wäre ein Einbruch in Italien, wo rund 30 Prozent der Zweisitzer verkauft werden, ein Rückschlag auf dem angestrebten Weg in die Profitabilität. Daimler will im laufenden Jahr mit der Kleinstwagen-Marke erstmals in die Gewinnzone fahren. Doch öffentlich zeigt sich Smart unbeeindruckt: „Wir gehen davon aus, dass der Markt die beiden Wagen als unterschiedliche Fahrzeuge wahrnehmen wird“, sagte der Leiter des Smart-Markenteams, Anders Sundt Jensen.

Unterdessen denkt auch BMW über ein neues Kleinstmodell unterhalb des BMW 1er nach, wie BMW-Vertriebschef Michael Ganal dem „Handelsblatt“ bestätigte. Der intern unter dem Namen „City“ gehandelte Wagen könnte seinen Ersteinsatz schon 2010 erleben. Auch Volkswagen will bis Ende des Jahrzehnts mit einem Kleinstwagen vorfahren. Eine erste Studie des Modells ist auf der IAA schon unter dem Namen „up!“ zu sehen.

Dass der Markt für Winzlinge immer umkämpfter wird, hat gute Gründe: In Europa wächst die Nachfrage derzeit überdurchschnittlich schnell, da die Gesetzgeber auf mehr Fahrzeuge mit geringerem Schadstoffausstoß drängen. Auch die wachsende Nachfrage in Schwellenländern nach Kleinwagen dürfte den Automobilmarkt deutlich verändern.hz (HB)

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