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So war der Tag: Alle wollen frisches Kapital

Der große Kapitalhunger der Banken hat am Donnerstag die Anleger am deutschen Aktienmarkt in Atem gehalten. Der Dax sank um 0,4 Prozent auf 7146 Punkte.

Der große Kapitalhunger der Banken hat am Donnerstag die Anleger am deutschen Aktienmarkt in Atem gehalten. Der Dax sank um 0,4 Prozent auf 7146 Punkte. Für den M-Dax der mittelgroßen Werte ging es am Donnerstag um 0,3 Prozent auf 10 317 Punkte nach unten, der Technologieindex Tec-Dax gab um 0,8 Prozent auf 914 Punkte nach.

Nach der vorgezogenen Aktienplatzierung der Commerzbank, mit der Deutschlands zweitgrößte Bank innerhalb einer Woche 4,3 Milliarden Euro eingesammelt hat, zapft nun die Aareal Bank die Investoren um frisches Geld an. „Die Banken brauchen viel Geld, das drückt etwas auf die Märkte“, erklärte ein Börsianer. Auf der Stimmung lasteten am Nachmittag zudem die wöchentlichen US-Daten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe, die schlechter ausfielen als angenommen.

Über 40 Prozent der auf Xetra umgesetzten Aktien gingen auf das Konto der Commerzbank. Die Aktien schwankten stark und schlossen 1,8 Prozent niedriger. In den vergangenen Tagen hatten die Aktien schon 20 Prozent verloren. „Bei der Commerzbank waren die Anleger zunächst einmal erleichtert, dass die Platzierung der Pflichtwandelanleihe gut nachgefragt wurde“, erklärte ein Händler. „Dann folgte aber Ernüchterung, weil der Preis so niedrig liegt und nur relativ wenige Altaktionäre ihre Bezugsrechte ausgeübt haben. Das nährt Befürchtungen, dass nun spekulativ orientierte Anleger größeren Einfluss erhalten.“

Der ebenfalls mit Steuergeldern unterstützte Immobilienfinanzierer Aareal Bank will 269 Millionen Euro einsammeln. Die Aktie rutschte mit Minus 5,3 Prozent an das M-Dax-Ende. Ein Händler sagte, die Maßnahme habe einige Anleger auf dem falschen Fuß erwischt. Auch die Titel von Grammer fielen wegen einer Kapitalmaßnahme mit 1,4 Prozent ins Minus. Generell mögen Anleger Kapitalerhöhungen wegen des Verwässerungseffekts nicht. Außer bei Porsche, deren Papiere um 1,4 Prozent stiegen. Der Sportwagenhersteller brachte seine dringend notwendige Kapitalerhöhung erfolgreich über die Bühne und hat nun wie erwartet rund 4,9 Milliarden Euro mehr in der Kasse. Mit dem Geld sollen Schulden gesenkt werden. Fast alle Vorzugsaktien gingen an die Altaktionäre, darunter die Eignerfamilien Porsche und Piëch sowie das Golf-Emirat Katar.

Am Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 3,17 (Mittwoch: 3,22) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,22 Prozent auf 121,02 Punkte. Der Bund Future rückte um 0,17 Prozent vor auf 120,68 Punkte. Der Kurs des Euro fiel und notierte zuletzt bei 1,4456 US-Dollar. An den Devisenmärkten hatten Spekulationen über eine mögliche Umschuldung Griechenlands die Anleger verunsichert. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,4401 (1,4493) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,6944 (0,6900) Euro. Tsp

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