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So war der Tag: Angst vor den Griechen

Das endgültige Scheitern einer Regierungsbildung im pleitebedrohten Griechenland hat die Finanzmärkte am Dienstag schockiert. Nachdem es aus Athen hieß, dass es nur noch den Weg zu Neuwahlen gebe, setzte an den Märkten eine Verkaufswelle ein.

Das endgültige Scheitern einer Regierungsbildung im pleitebedrohten Griechenland hat die Finanzmärkte am Dienstag schockiert. Nachdem es aus Athen hieß, dass es nur noch den Weg zu Neuwahlen gebe, setzte an den Märkten eine Verkaufswelle ein. Der deutsche Leitindex Dax, der nach überraschend starken Daten zum Wirtschaftswachstum in Deutschland zeitweise knapp ein Prozent zugelegt hatte, brach am Nachmittag bis auf 6353 Punkte ein. Damit erreichte er den tiefsten Stand seit Januar. Mit minus 0,8 Prozent auf 6401 Punkte ging er schließlich leicht erholt aus dem Handel. Der M-Dax verlor 0,3 Prozent auf 10 332 Punkte und der Tec-Dax sank um 0,3 Prozent auf 769 Punkte.

Die Hiobsbotschaft aus Athen schickte die Börsen in ganz Europa auf Talfahrt. Der Euro- Stoxx 50 als Leitindex der Eurozone büßte ein Prozent auf 2178 Punkte ein. In den USA verhalfen hingegen heimische Wirtschaftsdaten den Börsen zu moderaten Gewinnen und trugen damit letztlich auch zur Stabilisierung der Börsen in Europa bis Handelsschluss bei.

Deutsche Staatsanleihen erhielten Zulauf in diesem unsicheren Marktumfeld. Der Bund Future als Indikator dieser Tendenz erholte sich bis auf 143,53 Punkte, bevor er zum Aktienhandelsschluss dann wieder um 0,15 Prozent auf 143,33 Punkte fiel. An den internationalen Anleihemärkten waren die Reaktionen ebenfalls heftig: Im richtungweisenden zehnjährigen Laufzeitbereich kletterten die Renditen für Papiere aus Spanien und Italien kräftig auf 6,306 und 5,845 Prozent. Händler Andreas Lipkow von MWB Fairtrade war überrascht von den zeitweise heftigen Reaktionen, denn „eine Pleite Griechenlands ist quasi in den Märkten eingepreist. Es ist daher erstaunlich, was für einen Einfluss negative Nachrichten aus dieser Richtung dennoch haben“.

Am deutschen Aktienmarkt standen zum Ende der Berichtssaison noch drei Großkonzerne mit Quartalszahlen im Blick. Eine regelrechte Berg- und Talfahrt legte das Papier von Thyssen-Krupp aufs Parkett. Die Aktie, die wegen eines enttäuschenden Ausblicks auf das Gesamtgeschäftsjahr 2011/12 bis auf 14,78 Euro und damit auf den tiefsten Stand seit April 2009 gefallen waren, schloss als zweitstärkster Dax-Wert mit plus 1,6 Prozent. Die Papiere der Allianz sanken nach endgültigen Zahlen, die keine Überraschungen enthalten hatten, marktkonform um 0,7 Prozent.

Am deutschen Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,17 Prozent am Vortag auf 1,20 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,15 Prozent auf 133,67 Punkte. Der Kurs des Euro ging auf Talfahrt. Er sank mit 1,2764 Dollar deutlich unter die Marke von 1,28 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Mitte Januar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,2843 (Montag: 1,2863) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7786 (0,7774) Euro. Tsp

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