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So war der Tag: Dax kommt nicht zur Ruhe

Sorgen um die weitere Entwicklung in der Eurozone und in den USA haben den deutschen Aktienmarkt am Montag massiv belastet. Europaweit gaben die Kurse deutlich nach – vor allem die Finanzwerte und Aktien von konjunkturabhängigen Unternehmen wurden abgestoßen.

Sorgen um die weitere Entwicklung in der Eurozone und in den USA haben den deutschen Aktienmarkt am Montag massiv belastet. Europaweit gaben die Kurse deutlich nach – vor allem die Finanzwerte und Aktien von konjunkturabhängigen Unternehmen wurden abgestoßen. Trotz des Wahlsieges der Konservativen in Spanien, der erwartet worden war, zogen die Anleiherenditen der hoch verschuldeten Euroländer wieder an und brachten zusätzliche Unsicherheit. „Der Markt realisiert, dass die ganze Welt im Schuldensumpf steckt“, sagte ein Händler. Die Renditen zehnjähriger spanischer Anleihen stiegen deutlich auf 6,50 Prozent. Negativ reagierten Anleger auch auf die Warnung der Ratingagentur Moody’s vor einer Herabstufung der Kreditwürdigkeit Frankreichs, sollte das Land dauerhaft mit hohen Refinanzierungskosten konfrontiert sein.

Der Dax rutschte am Montag um 3,3 Prozent auf 5606 Punkte ab und lag zeitweise auf dem tiefsten Stand seit mehr als einem Monat. Der M-Dax der 70 mittelgroßen Werte gab 3,8 Prozent ab auf 8301 Punkte und der Technologieindex Tec-Dax verlor 3,5 Prozent auf 647 Punkte.

Neben der Schuldenkrise in der Eurozone sorgten Berichte über das bevorstehende Scheitern überparteilicher Sparbemühungen in den USA für zusätzliche Nervosität. Wenige Stunden vor Ablauf einer selbst gesetzten Frist berate die Kommission aus Demokraten und Republikanern nur noch über die Frage, wie das Scheitern verkündet werden könne, berichtete der TV-Sender CNN. Die Kommission sollte Einsparvorschläge für 1,2 Billionen US-Dollar machen, um das US-Haushaltsdefizit einzudämmen. Dies bedeute weitere Unsicherheit für die Märkte, kommentierte Stratege Stan Shamu von IG Markets.

Angesichts der anhaltenden Schuldenkrise zählten Finanztitel erneut zu den schwächsten Werten. Anleger rechnen damit, dass in den Büchern der Geldinstitute noch erhebliche Risiken schlummern. Commerzbank-Aktien rutschten auf ein historisches Tief ab. Zum Handelsschluss gaben sie am Ende des Dax um 6,8 Prozent nach. Deutsche-Bank-Titel verloren 4,9 Prozent, die Aktien der Allianz fielen um 3,5 Prozent. Die Deutsche Bank sieht sich in den USA zudem wegen der Pleite der Investmentbank MF Global einer weiteren Klage gegenüber. Verhältnismäßig gut schlugen sich die Titel des Rückversicherers Munich Re – allerdings ebenfalls mit einem Abschlag von 1,6 Prozent.

Am deutschen Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 1,61 (Freitag: 1,64) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,09 Prozent auf 130,84 Punkte. Der Bund Future stieg um 0,53 Prozent auf 137,22 Punkte. Der Euro gab nach: Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,3458 (1,3576) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7431 (0,7366) Euro.Tsp

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