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So war der Tag: Dax verliert kräftig

Ein überraschend starker Stellenabbau in den USA hat den Dax am Freitag auf Talfahrt geschickt. Der Leitindex notierte zum Handelsschluss 1,2 Prozent im Minus bei 6259 Punkten, nachdem er am Vormittag noch auf ein Zwei-Jahres-Hoch von 6386 Zählern gestiegen war.

Ein überraschend starker Stellenabbau in den USA hat den Dax am Freitag auf Talfahrt geschickt. Der Leitindex notierte zum Handelsschluss 1,2 Prozent im Minus bei 6259 Punkten, nachdem er am Vormittag noch auf ein Zwei-Jahres-Hoch von 6386 Zählern gestiegen war. Auch die US-Börsen eröffneten deutlich schwächer. Im Gegenzug kletterte der Euro auf ein Drei-Monats-Hoch von knapp 1,33 Dollar. Außerdem griffen Anleger verstärkt zu als sicher geltenden Anlagen wie Bundesanleihen und Gold.

Außerhalb der US-Landwirtschaft wurden im Juli 131 000 Stellen abgebaut, rund doppelt so viel wie von Analysten erwartet. „Insgesamt war das ein sehr enttäuschender Jobbericht“, sagte HSBC-Volkswirt Rainer Sartoris. Die Zahlen machten nicht viel Hoffnung auf eine nachhaltige Erholung der US-Konjunktur.

Dank eines operativen Ergebnisses über Markterwartungen legten Allianz-Aktien zunächst zu, gaben ihre Anfangsgewinne im Sog des fallenden Gesamtmarktes aber wieder ab. Am Abend drehten sie wieder mit 0,1 Prozent ins Plus. „Allianz scheint auf gutem Weg, die eigenen Ziele und unsere Prognose für das Gesamtjahr 2010 zu erreichen“, stellte Analyst Christian Muschick von Silvia Quandt Research fest. Sein Kollege Brian Shea von Bank of America/Merrill Lynch lobte das Quartalsergebnis als solide und betonte, die Aktie sei trotz der jüngsten Kursgewinne noch günstig. Im Vergleich zu ihrem Jahrestief im Mai haben sich die Allianz-Titel um rund 20 Prozent verteuert. Schlusslicht im Dax waren dagegen Heidelberg-Cement. Die Papiere des Bauindustrie- Zulieferers fielen nach einer Herabstufung durch die Royal Bank of Scotland (RBS) um 3,8 Prozent. Die Analysten begründeten ihren Schritt unter anderem mit der hohen Verschuldung des Baustoffkonzerns. Außerdem beurteilten sie die Aussichten für das Europa- und Nordamerika-Geschäft im kommenden Jahr zurückhaltend. Zu den wenigen Dax-Gewinnern zählten auch K+S, die Börsianern zufolge von Spekulationen auf eine erhöhte russische DüngerNachfrage profitierten. Eine schwere Dürre hat die dortige Ernte derart geschädigt, dass Ministerpräsident Wladimir Putin am Vortag einen vorübergehenden Exportstopp angekündigt hatte. K+S verteuerten sich zuletzt um 1,4 Prozent. Die infolge der Russland-Dürre explodierenden Weizenpreise setzten die europäischen Lebensmittel-Konzerne dagegen unter Druck.

Am Rentenmarkt sank die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 2,23 (Vortag: 2,26) Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,14 Prozent auf 126,77 Punkte. Der Bund Future stieg um 0,26 Prozent auf 129,97 Punkte. Vor der Bekanntgabe der US-Arbeitsmarktzahlen fiel der Euro. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3176 (1,3184) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7590 (0,7585) Euro. Tsp

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