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So war der Tag: Die Hoffnungen schwinden

Die Hängepartie um Griechenlands Verbleib in der Euro- Zone demoralisiert die Anleger an den europäischen Aktienmärkten. Auch die Sorge um die Finanzkraft Spaniens belastete am Montag die Börsen von London bis Frankfurt.

Die Hängepartie um Griechenlands Verbleib in der Euro- Zone demoralisiert die Anleger an den europäischen Aktienmärkten. Auch die Sorge um die Finanzkraft Spaniens belastete am Montag die Börsen von London bis Frankfurt. Der Dax schloss 2,1 Prozent niedriger bei 6132 Punkten. Die Umsätze blieben dabei mit rund 2,6 Milliarden Euro erneut dünn.

In der Vorwoche hatte der Dax nach einer Berg- und Talfahrt moderat im Plus geschlossen. Nun schwinden aber laut Händlern die Hoffnungen auf den EU-Gipfel in dieser Woche und das reflektiere der sehr schwache Markt. Auf Jahressicht beträgt das Plus im Dax derzeit nur noch knapp vier Prozent. Für den M-Dax der mittleren Werte ging es zu Wochenbeginn um 1,5 Prozent auf 10 024 Punkte bergab. Der technologielastige Auswahlindex Tec-Dax sank um 2,1 Prozent auf 725 Punkte.

„Griechenland versucht, auf Zeit zu spielen, und wird damit bei den EU-Partnern auf Granit beißen“, erklärte ein Händler. „Damit sind wir in der Schuldenkrise wieder zurück auf ,Start’.“ Griechenlands Zukunft in der Euro- Zone bleibt Börsianern zufolge ein wichtiges Thema für den Markt, nachdem die Troika aus EU, IWF und EZB ihre für Montag geplante Reise nach Athen verschoben hat. Der neue Ministerpräsident Antonis Samaras wird zudem nicht am EU-Gipfel ab Donnerstag teilnehmen. Bei Investoren wuchs die Skepsis, ob bei dem Treffen ein Durchbruch im Kampf gegen die Krise erreicht wird.

Die Unsicherheit über die Zukunft der Euro- Zone spiegelte sich am Rentenmarkt auch in den wieder anziehenden Renditen spanischer und italienischer Anleihen wider. Auch der Euro musste Federn lassen und fiel unter 1,25 Dollar – ein Minus von fast einem US-Cent gegenüber Freitag. Am Aktienmarkt trennten sich die Anleger vor allem von Banktiteln. Händler erklärten, die Herabstufung von 15 Großbanken durch die Ratingagentur Moody’s in der Vorwoche laste noch auf den Aktien. Im Dax gaben die Titel der Deutschen Bank 4,1 Prozent nach, die der Commerzbank fielen um 2,4 Prozent. Zu den größten Verlieren im Dax zählten zudem die Aktien von Thyssen-Krupp mit einem Abschlag von 3,8 Prozent. Die Analysten von JP Morgan hatten zwar ihr Kursziel gesenkt, zugleich aber ihre Empfehlung mit „übergewichten“ bekräftigt. Ebenfalls auf Talfahrt gingen die Aktien der großen Stromversorger Eon und RWE, die je mehr als drei Prozent einbüßten. Auch Heidelberg-Cement und MAN standen mit Abschlägen von 4,2 und 2,7 Prozent auf den Verkaufszetteln.

Am Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 1,22 (Freitag: 1,23) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,17 Prozent auf 133,42 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,91 Prozent auf 142,16 Punkte. Der Euro fiel. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,2488 (1,2539) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8008 (0,7975) Euro. Tsp

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