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So war der Tag: Die Unsicherheit ist zurück

Die Hochstimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft ist nicht auf den Aktienmarkt übergesprungen. Der Dax notierte am Freitag zum Handelsschluss 0,6 Prozent tiefer bei 6982 Zählern.

Die Hochstimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft ist nicht auf den Aktienmarkt übergesprungen. Der Dax notierte am Freitag zum Handelsschluss 0,6 Prozent tiefer bei 6982 Zählern. „Der Ifo-Index ist wie andere Konjunkturdaten zuletzt auch gut ausgefallen“, sagte ein Händler. „Nach dem großen Verfall am Mittag setzten aber die Anschlusskäufe aus. Wer ein gutes Jahr am Aktienmarkt hatte, der hält sich mit Engagements zurück.“ Der vom Münchener Ifo-Institut ermittelte Geschäftsklima-Index für die deutsche Wirtschaft stieg im Dezember den siebten Monat in Folge und erreichte das höchste Niveau seit 1991. „Mir fällt ein Weihnachtslied ein: Süßer die Glocken nie klingen. Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einer absoluten Hochstimmung“, kommentierte Dekabank- Volkswirt Andreas Scheuerle.

Ohne nachhaltigen Einfluss auf die Aktienkurse blieb die Einigung der EU auf einen permanenten Rettungsmechanismus für finanziell angeschlagene europäische Staaten. „Bislang wurden nur die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen“, monierte Marktanalyst Heino Ruland von Ruland Research. „Die Details sind noch völlig unklar.“ Am Mittag brachte der Verfall von Optionen und Terminkontrakten auf Aktienindizes etwas Bewegung in den Markt. Da es hierbei oft zu großen Kursausschlägen kommt, sprechen Börsianer auch vom „Hexensabbat“. Optionen auf den Dax verfielen bei 7009 Zählern.

An die Dax-Spitze setzten sich die Aktien des Nutzfahrzeug- und Maschinenbauers MAN mit einem Plus von zwei Prozent. Händlern zufolge profitierten die Werte von einem kräftigen Verkaufsplus der Branche in Europa. Wie der Branchenverband Acea mitteilte, legte der Verkauf schwerer Lkw im November um fast 70 Prozent zu.

Zur Spitzengruppe der ersten deutschen Börsenliga gehörten auch SAP-Aktien mit einem Plus von 1,6 Prozent. Händlern zufolge profitierten die Papiere des größten europäischen Softwarekonzerns von Spekulationen über einen Einstieg des Emirats Katar und von starken Geschäftszahlen des Erzrivalen Oracle. Der katarische Wirtschafts- und Finanzminister Youssef Hussein Kamal hatte in einem Zeitungsinterview einen Einstieg seines Emirates bei SAP nicht ausgeschlossen.

Schlusslicht im Dax waren Volkswagen-Aktien mit einem Minus von 3,4 Prozent. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen, nachdem die Titel im laufenden Jahr ihren Wert in etwa verdoppelt hatten.

Am deutschen Rentenmarkt sank die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 2,64 (Vortag: 2,65) Prozent. Der Rentenindex Rex verharrte bei 123,96 Punkten. Der Bund Future gewann 0,52 Prozent auf 124,52 Punkte. Der Referenzkurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte ihn auf 1,3260 (Donnerstag: 1,3238) Dollar fest. Der Dollar kostete 0,7542 (0,7554) Euro. Tsp

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