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So war der Tag: Enttäuscht von Ben Bernanke

Die Zurückhaltung der US-Notenbank Federal Reserve in Sachen geldpolitischer Lockerung hat die Finanzmärkte am Dienstag enttäuscht. Fed-Chef Ben Bernanke hielt sich in der mit Spannung erwarteten Anhörung vor dem US-Kongress zwar die Tür für weitere Maßnahmen zur Konjunkturankurbelung offen, beließ es aber bei entsprechenden Beteuerungen.

Die Zurückhaltung der US-Notenbank Federal Reserve in Sachen geldpolitischer Lockerung hat die Finanzmärkte am Dienstag enttäuscht. Fed-Chef Ben Bernanke hielt sich in der mit Spannung erwarteten Anhörung vor dem US-Kongress zwar die Tür für weitere Maßnahmen zur Konjunkturankurbelung offen, beließ es aber bei entsprechenden Beteuerungen.

Die Anleger in den USA und Europa reagierten darauf verschnupft: Der Dax, der zunächst in der Hoffnung auf einen neuen Fed-Geldsegen um bis zu 0,7 Prozent zugelegt hatte, schloss 0,2 Prozent im Plus bei 6577 Zählern. Der M-Dax zeigte sich kaum verändert bei 10 649 Punkten. Der Tec-Dax legte minimal auf 755 Punkte zu. An den US-Börsen ging es nach einem freundlichen Handelsstart bergab. Am Devisenmarkt fiel der Euro zeitweise unter die Marke von 1,22 Dollar und geriet auch gegenüber anderen Währungen wie Pfund Sterling sowie australischem Dollar unter Druck. Rohstoffanleger zogen sich ebenfalls zurück. Der Goldpreis fiel um 0,7 Prozent auf 1578 Dollar pro Feinunze.

Bernanke bekräftigte, dass die Fed jederzeit bereit sei, die zuletzt wieder schleppende Konjunktur mit zusätzlichem Geld zu stimulieren. Vor allem der Arbeitsmarkt bleibe das Sorgenkind Nummer eins – die Erholung dort sei frustrierend langsam, sagte der Fed-Chef bei seiner halbjährlichen Anhörung vor dem Bankenausschuss des US-Senats. Die Aussagen seien im Grunde eine Wiederholung dessen, was schon bekannt gewesen sei, kritisierte Brian Jacobsen, Stratege bei Wells Fargo Funds Management. „Das bedeutet, dass die Fed wahrscheinlich bis September warten wird, bis sie entscheidet, ob die Bedingungen sich weit genug verschlechtert haben, um die Wirtschaft durch eine geldpolitische Lockerung zu stimulieren.“

Nach Ansicht von HSBC-Trinkaus-Volkswirt Thomas Amend wird sich die US-Notenbank aber gut überlegen, welche Maßnahmen sie ergreift. „Die Frage ist, was sie überhaupt noch tun kann, denn die bisherigen Maßnahmen haben ja nicht den gewünschten Effekt erzielt.“

An den europäischen Aktienmärkten machten die verhaltenen Aussagen Bernankes auch den Bankenwerten zu schaffen. Im Dax gaben die Anteilsscheine der Deutschen Bank ein Prozent nach.

Als größter Dax-Gewinner beendeten die Aktien von K+S den Tag mit einem Plus von 1,6 Prozent. Der US-Rivale Mosaic übertraf mit seinem Quartalsergebnis die Erwartungen.

Am Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,02 Prozent am Montag auf 1,03 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,14 Prozent auf 135,03 Punkte. Der Bund-Future stieg um 0,08 Prozent auf 144,96 Punkte. Der Kurs des Euro legte zu. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,2281 (Montag: 1,2177) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8143 (0,8212) Euro. Tsp

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