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So war der Tag: Erholung – wider Erwarten

Deutsche Aktien haben sich am Mittwoch nach turbulentem Verlauf von den Verlusten der vergangenen Tage erholt und deutlich fester geschlossen. Zwischenzeitlich hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Anlegern die Stimmung verdorben, weil sie den Geschäftsbankensektor nicht mit noch mehr billigem Geld ausstatten will.

Deutsche Aktien haben sich am Mittwoch nach turbulentem Verlauf von den Verlusten der vergangenen Tage erholt und deutlich fester geschlossen. Zwischenzeitlich hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Anlegern die Stimmung verdorben, weil sie den Geschäftsbankensektor nicht mit noch mehr billigem Geld ausstatten will. Der Leitindex Dax gab einen großen Teil seiner zuvor erzielten Gewinne von rund zwei Prozent ab, legte aber im späten Handel dank der starken Wall Street wieder zu. Am Ende stand ein Plus von 2,1 Prozent bei 6093 Punkten – knapp unter Tageshoch – zu Buche.

Der M-Dax der Nebenwerte kletterte gar um 3,1 Prozent auf 10 036 Punkte. Der Tec-Dax rückte um 2,8 Prozent auf 736 Punkte vor. Der europäische Leitindex Euro-Stoxx 50 legte am Mittwoch um 2,6 Prozent auf 2137 Punkte zu. Auch die Leitindizes an den Aktienbörsen in Paris und London endeten markant höher. In den USA verzeichnete der Dow Jones zum Zeitpunkt des europäischen Börsenschlusses ein Plus von 1,7 Prozent.

Dass die EZB keine neuen langfristigen Refinanzierungsgeschäfte plant, habe die Stimmung der Anleger zwischenzeitlich eingetrübt, hieß es. Den Leitzins beließ die EZB am Mittwoch unverändert. Allerdings ist eine weitere Zinssenkung nach Einschätzung der Commerzbank wahrscheinlich. „Der bisherige wirtschaftliche Ausblick, der weiter von einer graduellen Erholung ausgeht, dürfte zu optimistisch sein“, sagte Commerzbank-Experte Michael Schubert.

Mit Erleichterung hatte der Markt am Vormittag darauf reagiert, dass die Probleme des spanischen Bankensektors nun offenbar auf europäischer Ebene angepackt werden. Stützend wirkte auch die Meldung, wonach das verstaatlichte spanische Kreditinstitut Bankia weniger Hilfen benötige als die gegenwärtig angedachten 19 Milliarden Euro.

Im Fokus der Anleger standen Bankenwerte, die einer Abstufung durch die Ratingagentur Moody's trotzten. Die Papiere der Commerzbank stiegen um knapp drei Prozent, jene der Deutschen Bank um 3,7 Prozent.

Die Titel von Heidelberg-Cement führten die Dax-Gewinnerliste mit einem Plus von 4,8 Prozent an.

Im M-Dax profitierten die Aktien des Lackieranlagenherstellers Dürr von positiven Analystenkommentaren und kletterten um 11,5 Prozent. Sie waren damit Tagesbeste im Index mittelgroßer Werte.

Am Rentenmarkt erhöhte sich die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,94 Prozent am Vortag auf 1,01 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,32 Prozent auf 134,66 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,81 Prozent auf 144,47 Punkte. Der Kurs des Euro stieg auf zuletzt 1,2514 Dollar. Am frühen Nachmittag hatte die EZB den Referenzkurs auf 1,2485 (Dienstag: 1,2429) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8010 (0,8046) Euro.Tsp

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