zum Hauptinhalt

So war der Tag: Es geht kräftig abwärts

Belastet von enttäuschenden Wirtschaftsdaten und politischen Unsicherheiten sind die deutschen Aktien am Montag deutlich abgesackt. Nach einer schwachen Eröffnung weitete der Dax seine Verluste aus, wozu am Nachmittag auch eine deutlich nachgebende Wall Street beitrug.

Belastet von enttäuschenden Wirtschaftsdaten und politischen Unsicherheiten sind die deutschen Aktien am Montag deutlich abgesackt. Nach einer schwachen Eröffnung weitete der Dax seine Verluste aus, wozu am Nachmittag auch eine deutlich nachgebende Wall Street beitrug. Der deutsche Leitindex schloss 3,4 Prozent tiefer bei 6523 Punkten und damit auf dem niedrigsten Stand seit Ende Januar, nachdem er noch am Freitag erstmals in diesem Monat mit einem Wochenplus aus dem Handel gegangen war. Der M-Dax der mittleren Werte fiel um 3,6 Prozent auf 10 270 Punkte und der Tec-Dax sank um 2,2 Prozent auf 757 Punkte.

Händler verwiesen auf enttäuschende Konjunkturdaten aus Deutschland, Frankreich und China. Zudem belasteten nach der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahlen Sorgen, dass Amtsinhaber Nicolas Sarkozy abgewählt werden und Kanzlerin Angela Merkel damit ihren wichtigsten Verbündeten im Kampf gegen die europäische Schuldenkrise verlieren könnte. Der EuroStoxx 50 schloss 2,9 Prozent tiefer bei 2244 Punkten und hielt sich damit etwas besser als der Dax. Auch in den Niederlanden rumort es: Hier bot die Regierung ihren Rücktritt an, nachdem die Koalition sich überraschend nicht auf den Kurs der Haushaltskonsolidierung einigen konnte. „Diese Mischung sorgt dafür, dass sich auch die letzten mutigen Käufer der letzten Handelstage vorerst wieder verabschiedet und die meist kurzfristig orientierten Verkäufer leichtes Spiel haben“, sagte Aktienhändler Andreas Lipkow von MWB Fairtrade.

Die Aktien der deutschen Autobauer gaben überdurchschnittlich nach. Als Belastung sahen Börsianer vorsichtige Aussagen der Hersteller auf der Automesse in Peking. Für Daimler-Aktien ging es um 4,2 Prozent bergab, BMW-Titel verloren 4,1 Prozent und VW-Vorzugsaktien büßten 3,3 Prozent ein. Auch die Papiere der Banken wurden verkauft. So fielen Commerzbank-Aktien um 5,6 Prozent und die Titel der Deutsche Bank um 4,4 Prozent. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, muss die Deutsche Bank wegen ihrer Beteiligung am hoch verschuldeten Generikahersteller Actavis im ersten Quartal 400 Millionen Euro abschreiben.

Die Adidas-Titel verbilligten sich um 4,1 Prozent. Von Händlern hieß es, negative Aussagen eines asiatischen Konkurrenten hätten die Stimmung für die Aktien des deutschen Sportartikelproduzenten belastet.

Am deutschen Rentenmarkt sank die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 1,36 (Freitag: 1,38) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg hingegen um 0,37 Prozent auf 132,76 Punkte, und der Bund-Future kletterte um 0,46 Prozent auf 141,25 Punkte. Der Kurs des Euro sank auf 1,3126 US- Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,3131 (Freitag: 1,3192) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,7616 (0,7580) Euro gekostet. Tsp

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false